Logo Epoch Times
Rückzugsorte in Kurdistan und im Irak

Ankara: Türkei wird auch nach verkündeter PKK-Auflösung weiter gegen Kämpfer vorgehen

Auch nach der von der PKK verkündeten Selbstauflösung wird die Türkei weiterhin gegen verbliebene Kämpfer und Strukturen der Organisation vorgehen.

top-article-image

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK gab ihre Auflösung bekannt. (Archivbild)

Foto: Bilal Seckin/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Die türkische Armee wird nach Angaben der Regierung in Ankara so lange gegen Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgehen, bis die Bedrohung durch die Gruppe beseitigt ist.
Die Armee werde „in den von der separatistischen Terrororganisation PKK genutzten Regionen entschlossen weiter vorgehen, bis sicher ist, dass die Region sauber ist und keine Gefahr mehr für die Türkei darstellt“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Der Sprecher verwies auf Durchkämmungsaktionen von Rebellen-Gebieten, das Aufspüren und Zerstören von Höhlen, Unterschlupfen, Minen und Sprengstoff.
Die PKK hatte am Montag ihre Auflösung bekannt gegeben und ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet erklärt. Nach Angaben aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Ankara hat sich für die türkische Armee durch die verkündete PKK-Auflösung „nichts geändert“. Die Armee müsse weiterhin vorsichtig sein mit Blick auf Provokationen „durch diejenigen in der (PKK), die mit der Entscheidung unzufrieden sind“, hieß es.

Rückzugsorte in Kurdistan und im Irak

Die von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestufte Gruppe unterhält Rückzugsorte in der autonomen Region Kurdistan im Irak und ist auch in Syrien präsent. In beiden Ländern hat auch die Türkei Militärstützpunkte und türkische Truppen gehen regelmäßig mit Luft- und Bodeneinsätzen gegen kurdische Kämpfer vor.
Aus den Verteidigungskreisen hieß es weiter, der türkische Geheimdienst MIT werde einen Mechanismus zur „Überwachung der Entwaffnung“ der PKK einrichten. Dies solle in Abstimmung mit den Sicherheitskräften im Irak und in Syrien erfolgen. „Es ist für die türkischen Streitkräfte nicht möglich, diese Aufgabe zu übernehmen, da dies in anderen Ländern stattfindet“, hieß es in Ankara weiter. Die Türkei werde jedoch, wenn nötig, über ihre Militärstützpunkte Unterstützung leisten.
Eine Beteiligung der UNO oder anderer Dritter an dem Entwaffnungsprozess der PKK sei nicht geplant, hieß es weiter. Die Übergabe der Waffen werde durch türkische Geheimdienstmitarbeiter in der Türkei, in Syrien und im Irak überwacht.
Im vergangenen Herbst waren der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein rechtsnationalistischer Koalitionspartner MHP auf den seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierten PKK-Gründer Abdullah Öcalan zugegangen und hatten einen neuen Verhandlungsprozess eingeleitet. Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung. Mehr als 40.000 Menschen wurden getötet. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.