Ankara wirft al-Abadi Schwäche und Versagen im Kampf gegen IS-Miliz vor

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warf al-Abadi am Mittwoch Schwäche und militärisches Versagen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor: "Du kannst nicht einmal gegen eine Terrororganisation kämpfen, du bist schwach", sagte Cavusoglu.
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Türkische FlaggeFoto: Getty Images
Epoch Times2. November 2016

Im Streit um eine Beteiligung der Türkei an der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul hat Ankara den irakischen Regierungschef Haider al-Abadi persönlich scharf attackiert. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warf al-Abadi am Mittwoch Schwäche und militärisches Versagen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor: „Du kannst nicht einmal gegen eine Terrororganisation kämpfen, du bist schwach“, sagte Cavusoglu an den irakischen Regierungschef gewandt.

„Wenn du stark bist, wieso hast du Mossul dann einer Terrororganisation überlassen?“, fragte Cavusoglu. „Wenn du so stark bist, wieso lässt du die PKK seit Jahren Gebiete in deinem Land besetzen?“, fügte er mit Blick auf die Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hinzu, denen das Grenzgebiet im Nordirak als Rückzugsgebiet dient.

Obwohl die irakische Regierung eine Beteiligung türkischer Einheiten an der Offensive auf Mossul ablehnt, hatte Ankara am Dienstag einen Militärkonvoi mit mehreren Panzern und Artilleriegeschützen in die Nähe der Grenze zum Irak verlegt. Die türkische Regierung sprach von einer Vorsichtsmaßnahme, sie wolle auf „alle Eventualitäten“ vorbereitet sein.

Al-Abadi warnte die Türkei daraufhin vor einer „Konfrontation“ im Nordirak. „Wir wollen keinen Krieg und wir wollen keine Konfrontation“, sagte der Regierungschef im irakischen Fernsehen. Im Falle von Zusammenstößen jedoch „sind wir bereit“, setzte er hinzu. „Wir betrachten (die Türkei) als Feind und wir werden sie als solche behandeln.“

Zehntausende irakische Soldaten und kurdische Peschmerga-Kämpfer versuchen derzeit, Mossul aus der Gewalt der IS-Miliz zu befreien. Unterstützt werden sie durch Luftangriffe der multinationalen Militärkoalition unter Führung der USA. Ankara befürchtet, dass das mehrheitlich von Sunniten bewohnte Mossul nach der Vertreibung der IS-Kämpfer von Kurden und schiitischen Muslimen beherrscht werden könnte. (afp)



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