Anschlag in Jemen Sanna: Mehr als 40 Tote – Al-Qaida erneut der Täter?

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Überlebt: Ein mit Staub bedeckter Mann nach der Explosion einer Bombe im Standort einer schiitischen Miliz in Sanaa, Jemen.Foto: Yahya Arhab/dpa
Epoch Times7. Januar 2015

Bei einem schweren Anschlag auf die Polizeiakademie im Herzen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind nach Angaben der Ausbildungsstätte mehr als 40 Menschen getötet worden. Dort waren zu dem Zeitpunkt zahlreiche Menschen wegen einer Rekrutierungsveranstaltung versammelt. Laut Angaben der Ausbildungsstätte wurden dabei mehr als 40 Menschen getötet. Dutzende seien verletzt worden, hieß es von Seiten der Akademie weiter. Demnach explodierte eine Autobombe vor den Toren der Akademie, die meisten der Opfer seien Studenten. Die jemenitische Nachrichtenseite „Al-Masdar Online“ berichtete außerdem von Schüssen unmittelbar nach dem Anschlag.

Der Attentäter hatte sein Auto in der Mitte der Straße geparkt und ein anderes Auto bestiegen, das auf ihn gewartet hatte, heißt es auf CNN. Kurz nachdem er den Schauplatz verlassen hatte waren alle Leute im Umkreis von 100 tot oder verletzt.

Täter unklar

Bisher ist noch keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Doch in der Vergangenheit hatte die Terrororganisation Al-Qaida vermehrt Anschläge in Sanaa verübt. Ihre Aktionen richten sich vor allem auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen, die seit vergangenem Jahr die Hauptstadt und große Teile des Landes kontrollieren. Am vergangen Sonntag hatte es im Jemen einen Anschlag auf schiitische Huthi-Milizen in Dhamar südlich von Sanaa gegeben. Dabei wurden vier Menschen getötet, darunter auch ein Fernsehreporter.

2014 "schlimmste Jahr" seit dem Arabischen Frühling

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdullah Saleh im Jahr 2012 wird der Jemen von Gewalt und politischen Unruhen heimgesucht. Durch eine Offensive Anfang des vergangenen Jahres waren die Houthi-Milizionäre in der Lage Sanaa einnehmen. Danach konnten sie ihren Machtbereich im Zentrum und im Westen des Landes ausweiten. Sie fordern im Namen der schiitischen Minderheit mehr Mitspracherechte, was bei der Extremistengruppe Al-Kaida und den sunnitischen Stämmen auf der Arabischen Halbinsel großen Widerstand hervorruft.

2014 war das katastrophalste Jahr seit dem Arabischen Frühling für den Jemen, so Einschätzungen von Menschenrechtlern. 7000 Menschen sind allein im vergangenen Jahr getötet worden – das Dreifache an Toten aus dem Revolutionsjahr 2011, so eine Studie des Forschungszentrums "Abaad" vom Sonntag. Nach dem Sturz von Salih sei der Übergangsprozess gescheitert und der Staat würde von "Gewalt und Waffen" beherrscht.

Nach Angaben des "Abaad"-Zentrums seien bei den Zusammenstößen bis zu 5000 Huthis, rund 500 Al-Qaida-Anhänger und rund 1000 jemenitische Soldaten getötet worden. Weiterhin seien rund 1200 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Huthi hätten zudem 70 Prozent der militärischen Einrichtungen des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht. (mz)

https://youtube.com/watch?v=DaBCYD4qxc0



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