Entlassung des Generalstabschefs
Armeniens Regierungschef wirft Streitkräften Putschversuch vor
Der armenische Oppositionsführer Nikol Pashinyan
Foto: SERGEI GAPON/AFP via Getty Images
Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hat den Streitkräften seines Landes einen Putschversuch vorgeworfen. Er betrachte eine Erklärung des Generalstabs, in der die Regierung zum Rücktritt aufgefordert werde, „als versuchten Militärputsch“, erklärte Paschinjan am Donnerstag (25. Februar) im Online-Dienst Facebook. Er verkündete zudem die Entlassung des Generalstabschefs Onik Gasparian.
Die größte Oppositionspartei Blühendes Armenien stellte Paschinjan am Donnerstag ein Ultimatum für dessen Rücktritt. „Wir fordern Nikol Paschinjan auf, das Land nicht in einen Bürgerkrieg zu führen und Blutvergießen zu vermeiden“, hieß es in einer Erklärung der Partei. „Paschinjan hat eine letzte Chance, Unruhen zu vermeiden.“
Paschinjan rief seine Anhänger auf, sich auf dem Platz der Republik im Zentrum zu versammeln. Er marschierte mit ihnen durch die Straßen der Hauptstadt Eriwan. „Die Situation ist angespannt, aber wir müssen uns einig darin sein, dass es keine Zusammenstöße geben darf“, rief er seinen Anhängern zu. Die politische Instabilität sei „in den Griff zu kriegen“.
Der Regierungschef steht seit Monaten in der Kritik, weil er im November einem von Moskau vermittelten Waffenstillstandsabkommen mit Aserbaidschan zugestimmt hatte.
Das Abkommen zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten beendete die sechswöchigen schweren Kämpfe in der Kaukasusregion Berg-Karabach, hatte für Armenien aber bedeutende Gebietsverluste zur Folge. Während der Kämpfe wurden nach Angaben beider Seiten rund 6000 Menschen getötet. (afp)
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