Aschura-Fest: Mindestens 31 Tote und 100 Verletzte bei Massenpanik im Irak

Die Schiiten feiern jedes Jahr das Aschura-Fest, mit dem sie an den Tod des Imams Hussein erinnern. Dabei ziehen riesige Menschenmassen durch die Straßen. So auch in diesem Jahr im irakischen Kerbela.
Titelbild
Schiitische Muslime nehmen an einer rituellen Zeremonie am Tag der Ashura teil. Bei einer Massenpanik in der irakischen Stadt Kerbela sind zahlreiche Menschen gestorben.Foto: Ameer Al Mohammedaw/dpa
Epoch Times10. September 2019

Bei einer Massenpanik während des schiitischen Aschura-Festes in der irakischen Stadt Kerbela sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen.

100 Menschen seien verletzt worden, meldete die irakische Nachrichtenagentur INA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die genaue Ursache des Unglücks war zunächst unklar.

Kerbela südlich der Hauptstadt Bagdad ist Zentrum des schiitischen Aschura-Festes. Dort ziehen jedes Jahrs riesige Menschenmassen durch die Straßen. Am Aschura-Fest erinnern die Schiiten an den Tod des Imams Hussein, eines Enkels des Propheten Mohammed.

Nach der schiitischen Überzeugung starb Hussein im Jahr 680 n. Chr. einen Märtyrertod. Damals waren Streitigkeiten über die rechmäßigen Nachfolger Mohammeds entbrannt. Aus diesem Konflikt entstanden schließlich mit den Sunniten und Schiiten die beiden großen Strömungen des Islams.

„Islamischer Widerstand“ und „Tod für Israel“

Der Chef der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, Hassan Nasrallah, hatte zuvor während einer Aschura-Feier in Beirut mit Vergeltungsschlägen gedroht, sollte Israel den Libanon angreifen oder dessen Hoheitsgebiet verletzen. „Wir werden mit den nötigen Mitteln antworten, um die Souveränität und Würde des Libanon zu schützen“, sagte er am Dienstag in einer Video-Ansprache. Die Miliz ist eng mit dem Iran verbunden und betrachtet Israel als Erzfeind.

Bereits in den vergangenen Wochen waren die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel gewachsen. Die Miliz warf der israelischen Armee einen Drohnenangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut vor. Israel wiederum beschuldigte den Iran, mithilfe der Hisbollah die Herstellung von Präzisionsraketen voranzutreiben. In dieser Woche schoss die Miliz nach eigenen Angaben eine israelische Drohne ab.

Nasrallahs Rede wurde vor Tausenden Hisbollah-Anhängern im Süden Beiruts auf einer riesigen Leinwand übertragen. Er warf Israel tägliche Verstöße gegen die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats vor, die den Krieg 2006 beendet hatte. So verletze Israel täglich den libanesischen Luftraum und dessen Hoheitsgebiete, sagte Nasrallah.

Tausende in Schwarz gekleidete Anhänger der Hisbollah waren zuvor zum Aschura-Fest durch Beirut marschiert. Sie stimmten Rufe wie „islamischer Widerstand“ und „Tod für Israel“ an. Dabei schlugen sie sich zur symbolischen Geißelung mit den Händen auf die Brust. (dpa)



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