Asylexperte: Griechen bekommen es bei der Abschiebung von Migranten „einfach nicht auf die Reihe“
Die griechischen Behörden schafften es einfach nicht, illegale Migranten wieder abzuschieben, kritisiert der Asylexperte Daniel Thym. Das sei auch der Grund, warum es bei der Umsetzung des EU-Türkei-Deals hagert.

Illegale Migranten in einem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. 31. August 2019.
Foto: ANGELOS TZORTZINIS/AFP/Getty Images
Daniel Thym, Professor für Asylrecht, sieht die Hauptverantwortung für Mängel bei der Umsetzung der EU-Türkei-Erklärung aufseiten der griechischen Verwaltung.
„Der EU-Türkei-Deal wurde nie konsequent umgesetzt, weshalb Erdogan jetzt auch nicht einfach die Schleusen öffnen kann – sie waren ja nie geschlossen“, sagte er der „Welt“ (Samstagausgabe).
Das Problem sei nicht, dass die griechischen Behörden die auf den Inseln ankommenden illegalen Migranten nicht zurückschicken dürften, „sie bekommen es in der Praxis aber einfach nicht auf die Reihe“, sagte der Leiter des Konstanzer Forschungszentrum für Asyl- und Ausländerrecht der „Welt“.
„Anders als die deutschen haben es die griechischen Behörden nicht geschafft, auf 2015 mit einer Leistungssteigerung der Asylverwaltung zu reagieren“, so der Professor.
(dts)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.