Athen rüstet auf – gegen die Türkei: Griechenland kauft französische Kampfjets, Fregatten und Hubschrauber

Griechenland kündigt Rüstungskäufe und eine Aufstockung der Streitkräfte an. Grund ist die Bedrohung durch die Türkei sowie die regionale Sicherheit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte derweil, sich "mit dem türkischen Volk anzulegen".
Titelbild
Ein französischer Rafale-Kampfjet am 10. Februar 2020 auf dem französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle vor der Ostküste Zyperns im Mittelmeer. Der französische Flugzeugträger führt im Rahmen der Operation Chammal, der französischen Komponente der Anti-IS-Koalition Inherent Resolve, vor der Küste der Insel Zypern im östlichen Mittelmeer Operationen gegen des "Islamischen Staat" durch.Foto: MARIO GOLDMAN/AFP über Getty Images
Epoch Times13. September 2020

Inmitten der Spannungen mit der Türkei im östlichen Mittelmeer hat Griechenland Rüstungskäufe und eine Aufstockung der Streitkräfte angekündigt. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sagte am Samstag, sein Land werde neben 18 französischen Kampfjets vom Typ Rafale auch Fregatten und Hubschrauber bestellen. Zudem sollten 15.000 neue Soldaten angeheuert und die nationale Verteidigungsindustrie gestärkt werden.

Die Türkei „bedrohe“ die Ostgrenze Europas und „untergrabe“ die regionale Sicherheit, sagte Mitsotakis weiter. Die Aufrüstungsinitiative solle auch tausende Arbeitsplätzen schaffen. Weitere Einzelheiten sollen am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden, hieß es aus Regierungskreisen.

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer streitet Ankara mit Griechenland und Zypern um deren Ausbeutung. Die Nato-Partner Türkei und Griechenland haben ihren Anspruch durch die Entsendung von Kriegsschiffen untermauert. Frankreich hat zur Unterstützung Griechenlands seine Marinepräsenz im östlichen Mittelmeer verstärkt.

Türkei droht, Dschihadisten in Lesbos kämpfen zu lassen

Bei dem Brand des Migrantencamps in Moria wurde bekannt, dass die Bewohner vor Ort massiv über eine türkische Drohung diskutieren. Erdogan habe angedroht, „hier Flüchtlinge aus Syrien und muslimischen Ländern kämpfen zu lassen“, berichtete Rebecca Sommer, telefonisch aus Lesbos. 

Sommer erklärt: „Es sind viele Dschihadisten, strenggläubige Muslime, sogar Taliban hier.“ Man erkenne sie an den Taliban-Klamotten und ihrem Bart.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly begrüßte den Rüstungskauf Griechenlands. Es sei das erste Mal, dass ein europäisches Land die Rafale-Kampfflugzeuge gekauft habe.

Erdogan warnt davor, sich „mit dem türkischen Volk anzulegen“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte derweil, sich „mit dem türkischen Volk anzulegen“. Der türkische Präsident Erdogan richtete derweil erneut warnende Worte an Frankreich. Macron solle sich nicht mit der Türkei „anlegen“, sagte Erdogan bei einer Fernsehansprache in Istanbul. Macron hatte am Donnerstag Ankara dazu aufgerufen, in dem Konflikt im östlichen Mittelmeer „rote Linien“ nicht zu überschreiten. Erdogan forderte auch Griechenland auf, „sich von falschen“ Aktionen fernzuhalten.

Bei Gesprächen in Zypern forderte US-Außenminister Mike Pompeo die Türkei auf, seine Aktivitäten im östlichen Mittelmeer einzustellen. „Wir sind nach wie vor tief besorgt über die laufenden Operationen der Türkei zur Erkundung natürlicher Ressourcen in Gebieten, über die Griechenland und Zypern die Gerichtsbarkeit beanspruchen“, sagte Pompeo nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Republik Zypern, Nicos Anastasiades, und Außenminister Nicos Christodoulides.

„Erhöhte militärische Spannungen helfen niemandem außer Gegnern, die eine Spaltung in der transatlantischen Einheit wünschen“, sagte Pompeo weiter. Er rief alle Seiten zur Verfolgung diplomatischer Lösungen auf.  (afp/ks)



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