Ausländerbehörden: Abschiebestopp nach Afghanistan – Nato-Chef fordert Verhandlungslösung

Ein Abschiebestopp nach Afghanistan wird erwartet. Die sich verschlechternde Lage veranlasst die Menschen, ihr Land zu verlassen. Nato-Chef fordert Verhandlungslösung für Afghanistan
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Pakistanische Grenzsoldaten sperren das Gebiet ab, als sich gestrandete Menschen in der Nähe eines Grenzübergangs zwischen Afghanistan und Pakistan in Chaman am 15. Juli 2021 versammeln. - einen Tag, nachdem die Taliban die Kontrolle über die afghanische Seite der Grenze übernommen hatten, so die Behörden. Foto von ASGHAR ACHAKZAI/AFP via Getty Images
Epoch Times27. Juli 2021

Bayerische Ausländerbehörden erwarten einen Abschiebestopp nach Afghanistan.

Eine geplante „Sammelabschiebung“ abgelehnter Asylbewerber in den Hindukusch am 10. August gelte als unwahrscheinlich, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf einen Bescheid der zentralen Ausländerbehörde Oberfranken in Bayreuth.

Seit dem Abzug der internationalen Truppen verschlechtert sich die Sicherheitslage in Afghanistan täglich.

Die Taliban hatten den Abzug als Anlass genommen, um eine Offensive gegen die Regierungstruppen zu starten und Teile des Landes unter ihre Kontrolle bekommen. Die afghanische Regierung hatte die EU-Staaten zuletzt darum gebeten, Abschiebungen für drei Monate auszusetzen.

Nato-Chef Stoltenberg sucht „Verhandlungslösung“

Angesichts des Vormarschs der Taliban in Afghanistan hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu einer Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungsweg aufgerufen. Die Sicherheitslage in Afghanistan bleibe sehr schwierig und brauche eine „Verhandlungslösung“, erklärte Stoltenberg am Dienstag auf Twitter nach einem Gespräch mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani. Er sagte zugleich Unterstützung bei Ausbildung und Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte zu.

Die Taliban haben parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der US- und anderer Nato-Truppen in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert. Mittlerweile kontrollieren sie rund die Hälfte der etwa 400 Bezirke Afghanistans.

Am Montag hatte die UN-Hilfsmission für Afghanistan (Unama) vor einem deutlichen Anstieg der zivilen Opfer gewarnt. Sollte die Gewalt nicht eingedämmt werden, rechne sie damit, dass die Zahl der zivilen Opfer in diesem Jahr den höchsten Stand seit Beginn der Zählungen vor mehr als einem Jahrzehnt erreichen werde, erklärte sie.

Beobachter befürchten, dass die Radikalislamisten nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht in Afghanistan übernehmen könnten. Die Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in Doha sind seit Monaten festgefahren. (afp/dts)



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