Bagdad verlangt Kontrolle über Flughäfen im kurdischen Nordirak

In der Kurdenregion im Nordirak gibt es zwei Flughäfen, in Erbil und in Suleimanija. Neben der irakischen Fluggesellschaft Iraqi Airways steuern auch viele internationale Airlines die Flughäfen an - etwa aus Deutschland, dem Iran, Jordanien und der Türkei.
Titelbild
Ein Mann fotografiert sich im irakischen Erbil mit seiner Familie in einer Wahlkabine. Bei dem umstrittenen Referendum in den nordirakischen Kurden-Gebieten wurde darüber abgestimmt, ob sich die kurdischen Autonomiegebiete vom Rest des Iraks abspalten.Foto: Oliver Weiken/dpa
Epoch Times26. September 2017

Nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak verlangt Bagdad die Kontrolle über die Flughäfen in der kurdischen Region. Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi drohte am Dienstag damit, internationale Flüge aus und in das Gebiet zu stoppen, wenn die Flughäfen nicht binnen drei Tagen der Kontrolle der Zentralregierung in Bagdad übergeben würden.

In der Kurdenregion im Nordirak gibt es zwei Flughäfen, in der Gebietshauptstadt Erbil und in der Stadt Suleimanija. Neben der irakischen Fluggesellschaft Iraqi Airways steuern auch viele internationale Airlines die Flughäfen an – etwa aus Deutschland, dem Iran, Jordanien und der Türkei.

Abadi bekräftigte bei einer Pressekonferenz außerdem seine Position, nicht für Gespräche über die Unabhängigkeit der Kurden zur Verfügung zu stehen. „Wir werden die Einheit und Souveränität des Irak nicht aufgeben, denn das ist die nationale Pflicht“, sagte er. Die Stimmzettel zu dem Unabhängigkeitsreferendum wurden am Dienstag noch ausgezählt, es wurde mit einer großen Mehrheit für die Unabhängigkeit gerechnet.

Drohungen

Der irakische Kurdenführer Massud Barsani forderte Abadi am gleichen Tag in einer Fernsehansprache auf, „die Tür zum Dialog nicht zuzuschlagen“. Barsani hatte bereits zuvor versichert, dass er nicht direkt die Unabhängigkeit erklären werde – dennoch könnte nun ein militärischer Konflikt mit der Zentralregierung drohen.

Trotz der entschiedenen Ablehnung Bagdads und der Nachbarn Türkei und Iran hatten die Kurden im Nordirak am Montag über die Abspaltung vom Irak abgestimmt.  (afp)

 



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