Bangladesch setzt Umsiedlung von Rohingya-Flüchtlingen auf Insel fort

Bangladesch hat am Montag mit der Umsiedlung einer zweiten Gruppe von Rohingya-Flüchtlingen auf eine Insel begonnen, die häufig Zyklonen und Überschwemmungen ausgesetzt ist.
Titelbild
Rohingya-Flüchtlinge in Kuala Lumpur.Foto: Rahman Roslan/Getty Images
Epoch Times28. Dezember 2020

„Sie gehen freiwillig“, sagte Außenminister Abdul Momen und nannte die Insel Bhashan Char einen „wunderschönen Urlaubsort“. Menschenrechtsgruppen und Rohingya hatten zuvor kritisiert, die Umsiedlungen die Insel – die häufig Zyklonen und Überschwemmungen ausgesetzt ist – würden teils mit Gewalt durchgesetzt.

Busse holten die Menschen im Lager Cox’s Bazar ab und brachten sie zum Hafen in Chittagong. Anfang Dezember waren bereits mehr als 1600 Rohingya nach Bhashan Char umgesiedelt worden. Nun folgt nach Angaben des Ministers eine weitere Gruppe von knapp eintausend Menschen. Im Rahmen der umstrittenen Verlegung sollen insgesamt 100.000 Flüchtlinge auf die Insel gebracht werden.

„Sie wollen unbedingt nach Bhashan Char, weil sie von ihren Angehörigen, die schon dort sind, gehört haben, dass es ein sehr guter Ort ist“, sagte Momen. Die Insel sei „einhundert Mal besser“ als die Flüchtlingslager, in denen hunderttausende Rohingya leben.

Zwei Rohingya aus der jetzt umgesiedelten Gruppe sagten AFP, dass sie freiwillig auf die Insel gingen. „So wie die internationale Gemeinschaft mit unserer Situation umgeht, sehe ich keine Zukunft in den Camps“, sagte einer der Flüchtlinge im Bus nach Chittagong.

Nach der Verlegung der ersten Gruppe Anfang Dezember hatten mehrere Flüchtlinge AFP berichtet, dass sie geschlagen und bedroht worden seien, um sie zum Umzug zu bewegen. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nannte den Umsiedlungsprozess aufgrund von Berichten über Geldangebote oder Drohungen „fragwürdig“.

In Bangladesch leben mehr als 700.000 Rohingya-Flüchtlinge unter beengten Verhältnissen in Lagern, nachdem die Angehörigen der muslimischen Minderheit ab 2017 aus dem Nachbarland Myanmar geflohen waren. (afp)



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