Banken in der EU: Weitere Filialschließungen, Stellenabbau und Gebührenerhöhungen erwartet

Europas Banken werden in den kommenden Jahren weitere Filialen schließen, Stellen streichen und die Gebühren für die Kunden erhöhen werden, so die Beratungsunternehmen EY.
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EU-Flaggen.Foto: Carl Court/Getty Images
Epoch Times24. September 2017

Das Beratungsunternehmen EY rechnet damit, dass Europas Banken in den kommenden Jahren weitere Filialen schließen, Stellen streichen und die Gebühren für die Kunden erhöhen werden.

Andere Möglichkeiten, profitabler zu werden, seien für Europas Banken begrenzt, heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten EY-Analyse. Eine „spürbare“ Erhöhung des Zinsniveaus im Euroraum sei unwahrscheinlich, und die Bilanzen südeuropäischer Banken seien weiterhin mit faulen Krediten belastet.

Die Banken in den USA stehen der Analyse zufolge viel besser da. Sie profitieren vom höheren Zinsniveau und einem guten Kapitalmarktgeschäft jenseits des Atlantiks und haben damit eine weit höhere Profitabilität als die Banken in der EU. EY nimmt als Kennzahl dafür die Eigenkapitalrentabilität, die zeigt, wie sich das Eigenkapital einer Bank innerhalb eines Zeitraums verzinst.

Der Analyse zufolge legten die zehn größten US-Banken bei der Profitabilität im ersten Halbjahr 2017 deutlich stärker zu als die zehn größten Banken in der EU. Bei den US-Banken kletterte die Quote von 8,8 auf 10,6 Prozent, bei den europäischen Banken von 5,6 auf 5,9 Prozent.

Die Gewinne der zehn europäischen Top-Banken nahmen demnach von Januar bis Juli um fünf Prozent auf 24 Milliarden Euro zu, die der US-Banken hingegen um 19 Prozent auf insgesamt 57 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote der zehn Banken in Europa stieg leicht von 5,4 auf 5,7 Prozent, in den USA sank sie von 7,6 auf 7,5 Prozent.

„Der Abstand der US-Banken zu ihren europäischen Wettbewerbern in Sachen Profitabilität hat sich im ersten Halbjahr nochmals deutlich vergrößert – die Gewinnsituation der europäischen Großbanken ist trotz des leichten Gewinnplus in diesem Jahr alles andere als zufriedenstellend“, konstatierte EY.

Die Berater analysierten die nach Bilanzsumme zehn größten Banken in der EU – auf den ersten drei Plätzen stehen hier die britische HSBC, die französische BNP Paribas und die Deutsche Bank. In den USA ist die nach Bilanzsumme größte Bank FannieMae, dann folgen JP Morgan Chase und Bank of America. (afp)



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