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Fünf Tote und 28 Verletzte

Beirut: Hisbollah-Anführer bei israelischem Angriff getötet

Trotz Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es erneut zu einem tödlichen Angriff in Beirut. Ziel war nach offiziellen israelischen Angaben ein ranghohes Mitglied der libanesischen Miliz.

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Mitarbeiter des Zivilschutzes am Ort eines israelischen Angriffs im südlichen Vorort von Beirut.

Foto: Bilal Hussein/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Militärchef der Hisbollah in Beirut getötet. Der „Terrorist Haytham Ali Tabatabai“ sei am 23. November bei einem „präzisen Luftangriff“ auf ein Gebäude im Süden der libanesischen Hauptstadt „eliminiert“ worden, erklärte die Armee.
Aus Hisbollah-Kreisen wurde sein Tod bestätigt. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff insgesamt fünf Menschen getötet und 28 weitere verletzt.

Angriff auf „Generalstabschef“ der Hisbollah

Israelische Medien berichteten, Ziel des Angriffs sei der Hisbollah-Führer Haitham Ali Tabatabai gewesen. Es handele sich um die „Nummer zwei“ innerhalb der Hisbollah-Miliz. Die USA hatten 2018 eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, die Armee habe „den Hisbollah-Generalstabschef angegriffen, der den Aufbau und die Wiederbewaffnung der Terrororganisation geleitet hatte“. Netanjahu habe die Attacke gemäß der Empfehlung des Verteidigungsministers Israel Katz und des Militärchefs Ejal Zamir angeordnet.
Verteidigungsminister Katz sagte, Israel werde weiterhin mit Entschlossenheit handeln, „um jede Bedrohung für die Bewohner des Nordens und den Staat Israel zu verhindern“. Katz drohte: „Wer die Hand gegen Israel erhebt, dem wird die Hand abgeschlagen.“ Man werde eine Rückkehr zur Realität vor dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 nicht zulassen.
Israel und die vom Iran unterstützte Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten aus Beirut, dass durch den Angriff ein Loch in ein neunstöckiges Wohnhaus gerissen wurde, aus dem Rauch kam. Die dritte und vierte Etage wurde zerstört, auf der Straße lagen Trümmer.

Immer wieder Angriffe auch in Beirut

Im September vergangenen Jahres hatte die israelische Luftwaffe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Der Angriff ereignete sich ebenfalls in dem Beiruter Vorort Haret Hreik.
Im Januar 2024 kam der zweithöchste Anführer der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion in Beirut ums Leben. Die Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas.
Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war auch der Konflikt zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert. Seit einem Jahr gilt eine Waffenruhe.
Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig immer wieder Verstöße gegen die Feuerpause vor. Zuletzt hatte Israel am 5. Juni den Süden Beiruts angegriffen. (dpa/afp/red)

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