Berg-Karabach: Aserbaidschanische Armee übernimmt zurückeroberte Gebiete

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Ein armenischer Mann wirft einen Teppich in einen Autoanhänger, als er am 19. November 2020 das Dorf Nor-Karmiravan außerhalb von Agdam verlässt, da das Gebiet am 20. November 2020 an Aserbaidschan zurückgegeben werden soll, wie in einem von Moskau vermittelten Friedensabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan vom 9. November festgelegt.Foto: KAREN MINASYAN/AFP über Getty Images
Epoch Times20. November 2020

Nach dem Waffenstillstand in der Südkaukasus-Region Berg-Karabach hat Aserbaidschan mit der Übernahme von Gebieten begonnen, die bisher von Armenien kontrolliert wurden. Das Verteidigungsministerium in Baku teilte am frühen Freitagmorgen mit, die Armee habe das Gebiet Agdam erreicht, das Armenien gemäß des vor mehr als einer Woche geschlossenen Waffenstillstandsabkommens an Aserbaidschan übergeben muss.

Aserbaidschanische Soldaten posieren am 18. November 2020 in der Nähe eines zerstörten Hauses am Rande der Stadt Fuzuli. Foto: TOFIK BABAYEV / AFP über Getty Images

Die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan hatten sich vergangene Woche unter russischer Vermittlung nach sechswöchigen schweren Kämpfen auf einen Waffenstillstand in der umstrittenen Kaukasusregion Berg-Karabach geeinigt. Das Abkommen sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben – für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste.

Ein russischer Soldat patrouilliert am 19. November 2020 in der Nähe eines Hundes am Kontrollpunkt außerhalb Askerans, da das Gebiet am 20. November 2020 an Aserbaidschan zurückgegeben werden soll, wie in einem am 9. November von Armenien und Aserbaidschan unter Vermittlung Moskaus unterzeichneten Friedensabkommen vorgesehen. Foto: KAREN MINASYAN/AFP über Getty Images

Mindestens 6.300 tote Soldaten

Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Todesopfern. Die selbsternannte Republik wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Die Kämpfe waren Ende September wieder voll entbrannt.

Ein Flüchtling sitzt bei ihrer Ankunft aus Eriwan, am 17. November 2020 in Stepanakert. Foto: ANDREY BORODULIN/AFP über Getty Images

Bei den Kämpfen wurden mehr als 2.300 armenische Soldaten getötet, wie das armenische Gesundheitsministerium am Samstag meldete. Aserbaidschan äußerte sich bisher nicht zur Zahl der auf seiner Seite getöteten Soldaten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor wenigen Tagen von insgesamt mehr als 4.000 Toten gesprochen. (afp)



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