Keine Verbindung zu beschädigtem Kabel
Beschädigtes Ostseekabel: Norwegen lässt Schiff mit russischer Crew weiterfahren
Norwegische Behörden konnten keine Anzeichen darauf finden, dass das Schiff mit russischer Besatzung mit dem beschädigten Ostseekabel in Verbindung steht. Daraufhin haben sie dem Schiff die Weiterfahrt erlaubt.

Wieder ist ein Kabel in der Ostsee beschädigt worden (Archivbild).
Foto: Hendrik Osula/AP/dpa
Norwegen hat offiziellen Angaben zufolge einem Schiff mit russischer Besatzung, das im Zusammenhang mit der Beschädigung eines Glasfaserkabels in der Ostsee festgesetzt worden war, die Weiterfahrt erlaubt.
„Es liegen keine Erkenntnisse vor, die das Schiff mit der Tat in Verbindung bringen“, erklärte Staatsanwalt Ronny Jörgensen am Freitag. Die Ermittlungen würden weitergeführt, es gebe aber keinen Grund, warum das Schiff weiter im Hafen von Tromsö bleiben sollte.
Norwegen hatte die „Silver Dania“ wegen der mutmaßlichen Verwicklung in den Vorfall auf Ersuchen Lettlands am Freitag untersucht. Die norwegische Polizei erklärte, Beamte seien an Bord gegangen, um Befragungen vorzunehmen und Beweise zu sichern.
Schiff gehört zu norwegischer Reederei
Den Angaben zufolge handelt es sich bei der „Silver Dania“ um einen Frachter der norwegischen Reederei Silver Sea. Die Besatzung besteht Polizeiangaben zufolge aus elf Russen.
Das Schiff, das zwischen den russischen Städten St. Petersburg und Murmansk fuhr, war am Donnerstagabend von der norwegischen Küstenwache vor Tromsö festgesetzt und in den Hafen der nordnorwegischen Stadt gebracht worden.
Das Kabel zur Datenübertragung zwischen Schweden und Lettland war am Sonntag schwer beschädigt worden – nach Angaben des Betreibers, des lettischen Radio- und Fernsehzentrums (LVRTC), „durch äußere Faktoren“.
Schweden spricht von Sabotage
Noch am selben Tag hatte Schweden im Rahmen von Ermittlungen zu „schwerer Sabotage“ in Bezug auf denselben Vorfall ein bulgarisches Schiff überprüft. Der Chef des bulgarischen Schifffahrtsunternehmens Navibulgar, dem Eigentümer des verdächtigten Schiffs „Vezhen“, bestritt jegliche Sabotage.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sind in der Ostsee bereits mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt worden. Experten gehen davon aus, dass es sich um hybride Angriffe gegen den Westen im Auftrag Russlands handelt. (afp)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.





