Brücken-Betreiber sagt 500 Millionen Euro zu: Alternativroute wird gebaut – keine Mautgebühren mehr in Region Genua

Der Betreiber der Autobrücke in Genua sagte 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Autobahnbrücke sowie für Hilfszahlungen an die Stadt Genua zu. Ab Montag stehen die Gelder zur Verfügung. Doch die Ursache müsse erst noch ermittelt werden, solange könne die Firma keine Verantwortung übernehmen.
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Mitte Dezember 2018 wird begonnen, die Reste der teilweise eingestürzten Morandi Autobahnbrücke in Genua abzureißen.Foto: Vigili Del Fuoco/AP/dpa
Epoch Times18. August 2018

Nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua hat der Betreiber Autostrade per l’Italia 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Autobahnbrücke sowie für Hilfszahlungen an die Stadt Genua zugesagt.

Beim Überschlagen der Folgekosten des Unglücks „kommt man schnell auf eine halbe Milliarde Euro“, sagte Unternehmenschef Giovanni Castellucci am Samstag bei einer Pressekonferenz. Diese Gelder stünden ab Montag bereit.

Außerdem werde Autostrade per l’Italia „in Rekordzeit“ eine Alternativroute für den Schwerlastverkehr auf einer Privatstraße des Stahlwerks Ilva in der Nähe des Genueser Hafens einrichten. Außerdem müssten auf den Autobahnen in der Region Genua keine Mautgebühren mehr bezahlt werden.

Bei dem Brückeneinsturz waren am Dienstag Dutzende Menschen ums Leben gekommen, hunderte Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Mit der Morandi-Brücke verlor Genua außerdem eine wichtige Verbindung zwischen dem Ost- und dem Westteil der Stadt. Außerdem gehörte sie zur A10 und damit zu einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Italiens.

Die italienische Regierung hat Autostrade per l’Italia für den Brückeneinsturz verantwortlich gemacht. Innenminister Matteo Salvini hatte die Betreiber bereits am Donnerstag aufgefordert, etwa 500 Millionen Euro für betroffene Familien und örtliche Behörden bereitzustellen.

Die Betreibergesellschaft erklärt: Ursache muss noch ermittelt werden

Die private Betreibergesellschaft Autostrade per l’Italia weist die Verantwortung für den verheerenden Brückeneinsturz in Genua von sich. „Wir denken nicht, dass die Voraussetzungen vorliegen, Verantwortung für ein Ereignis zu übernehmen, dessen Ursache zunächst noch ermittelt werden muss“, sagte Hauptgeschäftsführer Giovanni Castellucci auf einer Pressekonferenz am Samstag.

Seine Gesellschaft könne eine neue Brücke in acht Monaten bauen, sobald die nötigen Genehmigungen vorlägen, sagte Castellucci weiter. Premierminister Giuseppe Conte hatte am Freitag einen Prozess eingeleitet, um der der privaten Betreibergesellschaft Autostrade per l’Italia ihre Lizenz zu entziehen.

(afp/dpa)



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