Schutz vor Betrug
Japan verbietet Senioren das Telefonieren an Geldautomaten
Jedes Jahr werden viele ältere Menschen um ihr Geld betrogen. Letztes Jahr verursachte dies landesweit Schäden in Höhe von über 400 Millionen Euro. Doch dies soll jetzt auf eine neue Weise eingedämmt werden. In einer japanischen Stadt dürfen Ältere an Geldautomaten nicht mehr telefonieren.

Geldautomaten in Japan.
Foto: Tomohiro Ohsumi/Getty Images
Nach einem Anstieg von Betrugsanrufen in Japan verbietet die Millionenstadt Osaka älteren Menschen, am Geldautomaten zu telefonieren. Menschen ab einem Alter von 65 Jahren werden ab August bei der Nutzung von Geldautomaten nicht mehr mit dem Handy telefonieren dürfen, wie die Behörden in Osaka mitteilten.
Insbesondere ältere Menschen sind oft das Ziel von organisierten Betrügern, die sich am Telefon als Verwandte, Polizeibeamte oder Anwälte ausgeben und ihre Opfer dazu drängen, für sie Geld abzuheben oder zu überweisen. Der durch organisierten Betrug entstandene landesweite Schaden hatte im vergangenen Jahr einen Höchststand von umgerechnet etwa 443 Millionen Euro erreicht.
Die erste Verordnung dieser Art in Japan weist die Betreiber von Geldautomaten in Osaka an, mit Schildern und Flyern über das Verbot zu informieren. Bei einem Verstoß gegen die neue Regel sollen aber weder die Bankkunden noch die Betreiber der Geldautomaten bestraft werden.
„Ältere Menschen sind die Opfer der Betrüger und die Betreiber wie beispielsweise Banken sind unsere Verbündeten bei der Bekämpfung von Betrug“, sagte Behördenvertreter Ryo Hamaoka am Freitag. „Deswegen wäre es nicht angemessen, sie zu bestrafen.“ (afp/red)
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