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Schlepper ändern Strategie

Billiger aber riskanter: Mit dem Blechboot nach Europa

Viele Menschen wollen weiterhin nach Europa. Der Frontex-Chef Hans Leijtens hat nun über die gefährlichen Methoden der Schlepper zum Transport von Migranten über das Mittelmeer gesprochen.

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Hans Leijtens, Exekutivdirektor der Europäischen Grenz- und Küstenwache Frontex.

Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Schlepper aus Tunesien setzen nach Beobachtung der EU-Grenzschutzagentur Frontex zunehmend billige Blechboote ein, um mehr Migranten über das Mittelmeer zu bringen „Diese Blechboote können in 24 Stunden zusammengeschweißt werden. Sie sind nicht wirklich seetauglich. Etwas Seegang – und sie gehen unter“, sagte Frontex-Chef Hans Leijtens der Deutschen Presse-Agentur. Für die Schlepperbanden sei die neue Strategie sehr profitabel. „Weil die Boote so billig sind, können sie niedrigere Preise anbieten.“ Statt 1.500 bis 2.000 Euro für die Passage auf einem größeren Schiff zahlten die Migranten für die riskantere Überfahrt auf einem Blechboot 500 Euro.
Nach Einschätzung des Frontex-Chefs könnte unter anderem diese neue Strategie der Schlepperbanden für die enorm gestiegene Zahl irregulärer Grenzüberschreitungen über das zentrale Mittelmeer verantwortlich sein. Im Zeitraum von Januar bis April registrierte Frontex auf dieser Route – von Libyen und Tunesien nach Italien und Malta – 42.165 solcher Fälle. Das waren fast dreimal soviele wie im Vorjahreszeitraum.
Gerade die Ausreisen aus Tunesien seien in die Höhe geschnellt, sagte Leitjens. Hier gebe es eine Steigerung um das Zehnfache im Vergleich zu den ersten vier Monaten 2022. Leijtens rechnet damit, dass die Migrationsbewegung über Tunesien in den kommenden Monaten noch zunehmen wird. „Dies wird ein richtig heißer Sommer.“ (dpa/red)

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