Experten sehen keine Notwendigkeit für Auffrischungsimpfung für alle

Hier die neuesten Kurznachrichten zum Thema Corona aus aller Welt:
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Corona-Krise.Foto: iStock
Epoch Times13. September 2021

18:15 Uhr: „Lancet“: Experten sehen keine Notwendigkeit für Auffrischungsimpfung für alle

Die Corona-Impfstoffe sind einer Studie zufolge gegen die derzeit verbreiteten Virusvarianten so wirksam, dass die breite Bevölkerung derzeit keine dritte Impfung benötigt. „Selbst angesichts der Delta-Bedrohung sind Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung in diesem Stadium der Pandemie nicht angebracht“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht im Fachmagazin „The Lancet“.

Länder wie Israel haben aus Angst vor der Delta-Variante begonnen, jedem Bürger eine Auffrischungsimpfung anzubieten, während die Versorgung ärmerer Länder mit Impfstoffen immer noch stockt und Millionen Menschen noch nicht ihre erste Impfung erhalten haben.

Die Wissenschaftler, darunter Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), überprüften Beobachtungsstudien und klinische Studien, und kamen zu dem Ergebnis, dass die Impfstoffe bei allen wichtigen Virusvarianten nach wie vor hochwirksam gegen schwere Symptome von Covid-19 sind. Die aktuellen Varianten hätten sich nicht ausreichend weiterentwickelt, um der Immunantwort der derzeit verwendeten Impfstoffe zu entgehen.

„Insgesamt liefern die derzeit verfügbaren Studien keine glaubwürdigen Beweise für einen wesentlich geringeren Schutz vor schweren Erkrankungen, was das Hauptziel der Impfung ist“, sagte die Autorin Ana-Maria Henao-Restrepo von der WHO.

Deshalb solle der Fokus auf der weltweiten Verteilung des Impfstoffes liegen und nicht auf einer dritten Impfung. „Wenn die Impfstoffe dort eingesetzt werden, wo sie den größten Nutzen bringen, könnten sie das Ende der Pandemie beschleunigen, indem sie die weitere Entwicklung von Varianten verhindern“, sagte Henao-Restrepo weiter.

Die Autoren argumentieren zudem, dass es im Falle des Auftauchens neuer, resistenter Virusvarianten besser wäre, auf diese angepasste Auffrischungsimpfungen zu verabreichen, anstatt auf eine Drittimpfung mit existierenden Vakzinen zu setzen. Länder wie Deutschland und Frankreich bieten derzeit älteren und besonders gefährdeten Menschen eine Booster-Impfung an. Israel bietet derweil allen ab zwölf Jahren eine dritte Impfung an.

14:00 Uhr: Verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Griechenland

In Griechenland ist eine verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Kraft getreten. Sie müssen seit Montag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, am Arbeitsplatz und in Schulen und Universitäten regelmäßig einen Test-Nachweis vorlegen. Dies gilt für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die nicht vollständig geimpft sind. Die Tests, die in Griechenland bisher kostenlos waren, müssen zudem nun selbst bezahlt werden.

Ungeimpfte Beschäftigte müssen ihren Arbeitgebern einmal die Woche einen digitalen Testnachweis vorlegen. Lehrer, Schüler und Studenten sowie Beschäftigte im Tourismus-, Kultur- und Medienbereich müssen sich zweimal die Woche testen lassen. Die griechische Regierung hat die Kosten für Antigen-Schnelltests auf zehn Euro und für PCR-Tests auf 60 Euro gedeckelt.

In Griechenland gilt bereits eine Impfpflicht für Beschäftige im Gesundheitswesen. Der Zutritt zu Restaurants, Bars und Cafés ist nur für Menschen gestattet, die entweder vollständig geimpft sind oder eine überstandene Infektion nachweisen können. Um Museen, Ausgrabungsstätten und Sportzentren besuchen zu können, müssen Ungeimpfte ab zwölf Jahren nun ebenfalls auf eigene Kosten einen Test machen. Für Kinder reicht auch ein Selbsttest aus.

9:00 Uhr: Biontech-Chef rechnet mit Impfstoff für über Fünfjährige noch in diesem Jahr

Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der Impfstoff seines Unternehmens für fünf- bis elfjährige Kinder zum Einsatz kommen kann. „Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben“, dann halte er das „für realistisch“, sagte Sahin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Montag. Er rief zugleich zu weiteren Anstrengungen in der laufenden Impfkampagne auf.

„Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden“, sagte Sahin weiter mit Blick auf den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige. Er plädierte auch für Auffrischungsimpfungen für bereits vollständig geimpfte Erwachsene. Es sei „sinnvoll, dass diejenigen mit einem abbauenden Immunschutz noch eine dritte Impfung bekommen.“

8:44 Uhr: Laschet lehnt Impfpflicht in Deutschland weiter kategorisch ab

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) lehnt eine Impfpflicht in Deutschland weiterhin kategorisch ab. „Ich vertraue noch auf die Einsicht der Menschen“, sagte Laschet am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Er habe den Eindruck, dass Manche beim Thema Impfen nur zu nachlässig seien und nicht darüber nachgedacht hätten. „Echte Impfverweigerer gibt es gar nicht so viele.“

Er hoffe, dass sich bei der am Montag beginnenden sogenannten Impfwoche nun möglichst viele weitere Menschen impfen lassen würden, fügte der CDU-Chef hinzu. Er verwies zugleich darauf, dass ab Oktober etwa die für Ungeimpfte vielfach nötigen Schnelltests von den Bürgern selbst bezahlt werden müssten. Das sei „Druck“. Er sei allerdings weiter gegen eine Impfpflicht. Das habe er auch immer gesagt.

8:00 Uhr: FDP wirft Bundesregierung Versagen bei Impfkampagne vor

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit der am Montag startenden Impfaktionswoche scharf kritisiert. „Die Impfaktionswoche der Bundesregierung ist der klägliche Versuch von eigenem Versagen abzulenken“, sagte Theurer dem „Handelsblatt“.

Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) hätten Monate Zeit gehabt, eine breit angelegte Aufklärungs- und Informationskampagne in die Tat umsetzen. „Dafür müssen Prominente aus Kultur, Sport und Gesellschaft gewonnen werden, etwa Schauspieler, Fußballer oder Influencer aus den sozialen Medien.“

Stattdessen diene die Impfaktionswoche der Bundesregierung als „fadenscheiniger Vorwand, doch noch einen Impfzwang einzuführen“. Dies würde aber den „totalen Gesichts- und Glaubwürdigkeitsverlust“ bedeuten, warnte Theurer. „Denn mit der Zusage von Kanzlerin Merkel und ihrer Bundesregierung, dass es keinen Impfzwang geben wird, steht die ganze Bundesrepublik im Wort.“

Dessen ungeachtet sieht der FDP-Politiker die Regierung unter Handlungsdruck. „Um die vierte Welle doch noch durch eine drastische Erhöhung der Impfquote zu brechen und einen erneuten Lockdown abzuwenden, muss die Bundesregierung endlich einen echten Impf-Turbo hinlegen“, sagte Theurer. Spahn müsse dafür „sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale werfen, denn letztlich hängt vom Erfolg nicht nur sein politisches Schicksal ab“.

+++ 12. September +++

15:00 Uhr: Alice Weidel kündigt Klagen der AfD gegen 2G-Regel an

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat Klagen ihrer Partei gegen die 2G-Regel angekündigt. „Wir werden in jedem Fall gegen jegliche Diskriminierung von Ungeimpften vorgehen“, sagte Weidel am Sonntag dem Nachrichtenportal t-online. Gesunde Menschen dürften in ihren Grundrechten nicht unnötig eingeschränkt werden.

Weidel selbst ist nach eigenen Angaben nicht geimpft. Sie habe den Nutzen der Impfung und Risiken durch mögliche Nebenwirkungen für sich „abgewogen“, sagte sie.

Eine 2G-Regel verbietet Ungeimpften den Zutritt zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens – die Regel schließt nur Geimpfte oder Genesene ein. Deutschlandweit gilt zurzeit die 3G-Regel – Ungeimpfte haben also weiterhin Zutritt, wenn sie negativ getestet sind. Hamburg hat eine sogenannte 2G-Option für Publikumseinrichtungen bereits beschlossen, mehrere Bundesländer denken über eine Verschärfung nach.

12:25 Uhr: Peter Maffay: Lage der Künstler in Corona-Krise „brutal“

Sänger Peter Maffay hat auf die immer noch dramatische Lage der Künstler in den Corona-Krise aufmerksam gemacht. „Die Situation ist brutal“, sagte der 72-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagsausgabe). „Viele von uns stehen längst mit dem Rücken zur Wand, einige sind bereits durchs Raster gefallen.“ Der sechstgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland leide immens, sagte Maffay.

Der Musiker nannte es extrem wichtig, „wenn wir wieder in eine gewisse Normalität zurückfinden könnten“. Das bedeute für Konzerte etwa eine 2G-Regelung, mit vollem Publikum aus Geimpften und Genesenen. „Anders wird es nicht gehen. Das muss das Modell sein für die nahe Zukunft.“

11:35 Uhr: Merkel wirbt eindringlich für Impfung gegen Corona

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger in Deutschland zum Start einer bundesweiten Impfaktionswoche aufgerufen, die Angebote für Corona-Impfungen zu nutzen.

„Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie vor dem Start der Aktion an diesem Montag. Impfangebote werde es etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Jeder könne sich dann ohne Termin und kostenfrei impfen lassen. „Ich bitte Sie daher: schützen Sie sich selbst und andere. Lassen Sie sich impfen“, appelliert die Bundeskanzlerin. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.

Um gut durch Herbst und Winter zu kommen, „müssen wir daher noch mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen“. Vier Millionen Menschen in Deutschland seien an dem Virus erkrankt und über 90.000 Menschen daran gestorben. Die Kanzlerin sprach von „Zahlen, die für enormes Leid und tiefe Trauer stehen“. Hinzu komme, dass viele Bürger an den Spätfolgen der Erkrankung leiden würden.

Vor einem Jahr habe es noch keinen Ausweg aus der Pandemie gegeben, erinnerte Merkel. „Heute können wir genau diesen Ausweg anbieten: eine Impfung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen.“ Sie nannte es großartig, dass inzwischen mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland dieses Angebot angenommen hätten und über 50 Millionen davon sogar vollständig geimpft seien. „Das ist ein Riesenerfolg“, betonte sie.

9:40 Uhr: Nach 2G-Party in Münster mindestens 26 positiv Getestete

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte erst vor wenigen Tagen erneut vor einer drohenden „Pandemie der Ungeimpften“ gewarnt.

Doch auch die 2G-Regel schützt nicht vor einer Übertragung des Corona-Virus. Dies zeigt ein Beispiel aus Münster. Dort sind nach einer 2G-Party in einem Club im Bahnhofsviertel mindestens 26 Personen positiv getestet worden.

„Weitere Infektionen sind sehr wahrscheinlich – die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt läuft auf Hochtouren, zahlreiche Kontakte müssen einen PCR-Bestätigungstest vorlegen. Die genaue Anzahl der engen Kontaktpersonen ist noch unklar“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Münster

Demnach erfolgte der Eintritt zur Party am 3. September der nach den Vorgaben der 2G-Regelungen. Alle Gäste waren geimpft oder genesen. Der Fall wurde bekannt, nachdem einige der Partybesucher milde Krankheitssymptome bei sich festgestellt hatten und im weiteren Verlauf durch Meldungen ihrer Corona-Warn-App auf dem Handy auf weitere Betroffene aufmerksam gemacht wurden.

Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer meinte, dieser Vorfall zeige, wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen. „Die vorliegende Ansteckungsserie bestätige noch einmal die enorme Bedeutung der Schutzimpfung, andererseits wird auch hier deutlich, dass man nicht sorglos insbesondere bei engen Kontakten in geschlossenen Räumen sein sollte.“ Zur Wirksamkeit der Impfung sagte Heuer: „Die Impfung schützt vor einer schweren Erkrankung, eine Ansteckung und weitere Übertragungen sind hingegen nicht auszuschließen“.

7:00 Uhr: Erneut Proteste in ganz Frankreich gegen Corona-Maßnahmen

Erneut haben in ganz Frankreich Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung Front gemacht. Das Innenministerium in Paris gab die Zahl der Teilnehmer am Samstag mit insgesamt 121.000 an, davon 19.000 in der Hauptstadt. Proteste fanden unter anderem auch in Straßburg, Lyon, Bordeaux und Marseille statt.

Die Demonstrationen wurden am neunten Wochenende in Folge abgehalten.

In Paris kam es an diesem Samstag wie schon bei früheren Protesten gegen die Corona-Maßnahmen zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften. Mindestens 96 Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Laut Innenministerium wurden drei Polizisten leicht verletzt.

Die Proteste richten sich unter anderem gegen den Gesundheitspass, der für den Zugang zu Cafés, Restaurants und anderen öffentlichen Orten erforderlich ist. Bei dem Pass handelt es sich um den Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung, einer Genesung von Covid-19 oder eines negativen Corona-Tests. Auch die Impfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitssektors stößt bei den Demonstranten auf Kritik. Diese Impfpflicht soll in einigen Tagen in Kraft treten.

+++ 11. September +++

11:15 Uhr: Industrieländer steuern auf immense Impfstoffüberschüsse zu

In den kommenden Monaten wird Deutschland mit viel mehr Corona-Impfstoff beliefert als nötig. Selbst wenn sich noch Millionen Deutsche impfen lassen oder zur Auffrischung eine dritte Dosis erhalten, bleibt der Überschuss riesig.

Deutschland wird in von Oktober bis April so große Impfstofflieferungen erhalten, dass rund 118 Millionen Dosen übrig bleiben werden – selbst wenn die Impfquote noch auf 85 Prozent der Über-Zwölfjährigen steigt und sich im Herbst und Winter alle komplett Geimpften einer Auffrischungsimpfung unterziehen.

Das geht aus einer Berechnung der Datenanalysefirma Airfinity hervor, über die die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet. Die Herstellerfirmen wie Biontech/Pfizer und Moderna haben demnach zugesagt, bis Ende April rund 181 Millionen Dosen Corona-Impfstoff nach Deutschland zu liefern, benötigt werden in dieser Zeit aber höchstens 63 Millionen Dosen.

Während die Industrieländer auf immense Impfstoffüberschüsse zusteuern, wird die internationale Impf-Initiative Covax ihr Ziel verfehlen, bis zum Ende des Jahres 2 Milliarden Menschen in den 91 ärmsten Ländern der Welt zu impfen. Bisher hat sie erst 245 Millionen Dosen verteilt.

8:30 Uhr: KBV-Chef Gassen: Begeisterung für Auffrisch-Impfungen „begrenzt“

Das seit Anfang September in den meisten Bundesländern angebotenen Auffrisch-Impfungen gegen das Coronavirus laufen bisher nur langsam an. „Die Zahlen zeigen, dass derzeit weder besonders viele Ärzte bei den Auffrisch-Impfungen mitmachen noch in der Bevölkerung der Bedarf nach einer weiteren Dosis groß ist“, sagte Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der „Welt am Sonntag“. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erhielten bis zu diesem Wochenende 162.000 Menschen eine Booster-Impfung.

Der Ärztefunktionär schreibt diesen Umstand in erster Linie der Tatsache zu, dass die Ständige Impfkommission hier noch keine Empfehlung ausgesprochen hat. „Die Bevölkerung hat mittlerweile zu Recht gelernt, beim Impfen nicht auf Politiker, sondern eher auf Mediziner zu hören“, sagte Gassen der Zeitung.

Auch die Ärzte seien jedoch von dem erneuten Vorpreschen der Politik und der lückenhaften Datenlage verunsichert: „Die Begeisterung ist begrenzt, nach der sehr belastenden Impfkampagne jetzt noch einzelne Auffrisch-Impfungen durchzuführen, die schlecht vergütet und organisatorisch aufwendig sind“, erklärte Gassen.

+++ 10. September +++

18:40 Uhr: Tausende protestieren in Litauen gegen Corona-Gesundheitspass

Tausende Menschen haben am Freitag in der litauischen Hauptstadt Vilnius gegen einen von der Regierung eingeführten Corona-Gesundheitspass demonstriert. In dem baltischen EU-Land muss ab Montag jeder beim Besuch von Einkaufszentren, Restaurants und Schönheitssalons mit einem sogenannten „Chancen-Pass“ nachweisen, dass er vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet ist.

„Ich bin nicht grundsätzlich gegen Impfungen, aber es muss möglich sein, dass man selbst entscheiden kann, und nicht Bedingungen geschaffen werden, unter denen man einfach geimpft sein muss“, sagte die 56-jährige Demonstrantin Rima Junel. Polizeiangaben zufolge waren fast 5.000 Demonstranten bei der Protestaktion im Stadtzentrum, zwei Menschen wurden festgenommen. Der 51-jährige Geschäftsmann Valdas Vitkus bezeichnete die Entscheidung der Mitte-Rechts-Regierung als „diktatorisch“.

Offiziellen Angaben zufolge waren bis Anfang September rund 65 Prozent der Erwachsenen in dem 2,8 Millionen Einwohner zählenden Land vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Doch die rasche Ausbreitung der Delta-Variante führte zu einem Anstieg der Neuinfektionen und positiven Testergebnissen.

15:05 Uhr: WHO auf Kurswechsel: „Ziel einer Bevölkerungsimmunität kaum noch zu erreichen“

Der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, hat vor zu großen Erwartungen an eine hohe Impfrate als Ausweg aus der Corona-Pandemie gewarnt. Durch die Verbreitung neuer Virus-Varianten mit höherer Übertragbarkeit wie der Delta-Variante sei das Ziel einer Bevölkerungsimmunität kaum noch zu erreichen, sagte Kluge am Freitag in Kopenhagen.

Im Mai hatte Kluge noch gesagt, ab einer Durchimpfung von 70 Prozent der Weltbevölkerung sei ein Ende der Pandemie möglich. Auf die Frage, ob die WHO an diesem Ziel festhalte, sagte Kluge nun, im Mai seien hochansteckende Virus-Varianten noch nicht so weit verbreitet gewesen. „Daher gehe ich davon aus, dass wir an den Punkt kommen, an dem das wichtigste Ziel der Impfungen ist, schwere und tödliche Krankheitsverläufe zu verhindern.“

„Wenn man berücksichtigt, dass das Coronavirus wie die Grippe weiter mutieren und bei uns bleiben wird, müssen wir weiterdenken, wie wir unsere Impfstrategie schrittweise an die endemische Ausbreitung anpassen“, fügte Kluge hinzu. Dabei sei auch wichtig, mehr über die Wirkung zusätzlicher Impfdosen herauszufinden.

Eine hohe Impfrate sei aber weiter unerlässlich, „um den Druck auf unsere Gesundheitssysteme zu verringern“, sagte Kluge.

14:00 Uhr: Lauterbach: Streichen von Lohnfortzahlung bei Quarantäne könnte nach hinten losgehen

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Länder davor gewarnt, künftig für Ungeimpfte die Lohnfortzahlung bei Quarantäne zu streichen. „Normalerweise bin ich immer für schärfere Maßnahmen, wenn es um Schutz vor Corona geht“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagsausgabe). „In diesem Fall aber könnte der Schuss nach hinten losgehen.“

Lauterbach weiter: „Die Idee, dass Ungeimpfte erst für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlen, dann einen PCR-Test machen und danach in unbezahlte Quarantäne gehen, ist zu schön, um wahr zu sein.“ Als schlechtes Beispiel führte Lauterbach die USA an, wo es grundsätzlich keine bezahlte Quarantäne gibt. „Die erkrankten Menschen versuchen so durchzukommen. Das birgt zwei Risiken: Sie können andere anstecken und es drohen auch gesundheitliche Gefahren, wenn eine Corona-Erkrankung verschleppt wird“, so der SPD-Politiker

12:35 Uhr: Bundesrat: Hospitalisierungsrate als wichtigste Größe für Corona-Maßnahmen

Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie orientieren sich künftig vor allem an der Zahl der Menschen, die wegen ihrer Infektion ins Krankenhaus kommen. Der Bundesrat beschloss am Freitag die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes, mit der die Hospitalisierungsrate zur wichtigsten Größe für die Maßnahmen der Länder wird. Das Gesetz regelt zudem die Auskunftspflicht von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Heimen über ihren Impfstatus.

Konkret ist im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehen, dass die Zahl der Corona-bedingten Krankenhauseinweisungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen „wesentlicher Maßstab für die weitergehenden Schutzmaßnahmen“ wird. Das Gesetz hatte der Bundestag am Dienstag beschlossen.

Weitere Indikatoren „wie die unter infektionsepidemiologischen Aspekten differenzierte Anzahl der Neuinfektionen“, die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten und die Anzahl der geimpften Menschen sollen bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ebenfalls berücksichtigt werden.

Bundesweit einheitliche Werte soll es dafür nicht geben. Die Landesregierungen sollen unter Berücksichtigung der jeweiligen stationären Versorgungskapazitäten in einer Rechtsverordnung selbst Schwellenwerte für die Hospitalisierungsrate festlegen.

Die Auskunftspflicht in Kitas, Schulen sowie Alten- und Pflegeheimen gilt für die Dauer der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Die Auskunft der Beschäftigten zu ihrem Impfstatus soll der Arbeitsorganisation dienen, arbeitsrechtliche Konsequenzen sind dabei ausgeschlossen.

11:00 Uhr: Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere und Stillende

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Corona-Impfung nun auch für Schwangere und Stillende. Laut einem Beschlussentwurf der Stiko sollten sich bisher ungeimpfte Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs „schützen“, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag in Berlin mitteilte. Bisher hatte die Stiko die generelle Impfung in der Schwangerschaft nicht empfohlen.

10:30 Uhr: Dänemark hebt letzte Corona-Beschränkungen auf

Dänemark hat die letzten Corona-Beschränkungen im Land in der Nacht zum Freitag aufgehoben. Auch bei Großveranstaltungen und Diskothek-Besuchen muss nun kein Impfnachweis mehr gezeigt werden.

Grund dafür ist neben der geringen Fallzahl vor allem die hohe Impfquote: 73 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner sind bereits vollständig gegen das Virus geimpft, bei den über 65-Jährigen liegt die Impfquote sogar bei 96 Prozent.

Die dänischen Behörden hatten zuletzt nur noch rund 500 Corona-Neuinfektionen pro Tag registriert und sehen das Virus damit unter Kontrolle gebracht. Bei der Einreise nach Dänemark muss jedoch weiterhin ein Impfpass oder ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, auf Flughäfen gilt weiter eine Maskenpflicht.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke versicherte zudem, die Regierung werde nicht zögern, wieder Beschränkungen einzuführen, falls sich die Lage wieder verschlechtern sollte.

9:45 Uhr: Biontech rechnet in wenigen Wochen mit Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige

Bereits ab Mitte Oktober könnten in Deutschland die ersten Kinder unter zwölf Jahren mit dem Impfstoff von Biontech geimpft werden. „Wir bereiten bereits die Produktion vor“, sagte die Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ laut Mitteilung vom Freitag. In den kommenden Wochen werde die Zulassung des Impfstoffs für jüngere Kinder beantragt.

„Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffs für diese Altersgruppe beantragen, auch hier in Europa“, sagte Türeci. Der Impfstoff sei derselbe wie für Erwachsene, aber weniger hoch dosiert. Zudem müsse weniger abgefüllt werden.

„Es sieht gut aus, alles läuft nach Plan“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin dem „Spiegel“. Bis zum Jahresende würden auch die Studiendaten zu den jüngeren Kindern ab sechs Monaten erwartet.

8:40 Uhr: EU-Finanzminister beraten über Folgen der Corona-Krise und Steuern

Die Finanzminister der Europäischen Union beraten ab Freitag in Slowenien über die Folgen der Corona-Pandemie und Steuerfragen. Die 27 Mitgliedsländer wollen sich bei dem zweitägigen Treffen unter anderem mit den Notenbankchefs über Finanzmarktrisiken austauschen sowie über Bedingungen für eine nachhaltige Erholung. Auch die geplante weltweite Mindeststeuer für Großkonzerne dürfte zur Sprache kommen.

Zu dem Ministerrat in Kranj nordwestlich der slowenischen Hauptstadt Ljubljana wird auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet. Mehrere Mitgliedstaaten machen zudem Druck, perspektivisch die Defizitregeln zu lockern. Wegen der Milliardenhilfen in der Corona-Krise hatte die EU die sogenannten Maastricht-Kriterien vorerst ausgesetzt. Dazu gehört auch die Drei-Prozent-Grenze für die Neuverschuldung der Länder.

6:00 Uhr: EU-Arzneimittelbehörde: Mu-Variante als „potenziell besorgniserregend“

Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante Mu wird von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als „potenziell besorgniserregend“ beobachtet. Die EMA konzentriere sich zwar hauptsächlich auf die hochansteckende Delta-Variante, untersuche aber auch andere Varianten wie die Mu-Variante, sagte der Leiter für Impfstoffstrategie, Marco Cavaleri, am Donnerstag. Mu weise möglicherweise immunevasive Merkmale auf, sodass Geimpfte oder Genesene vor dieser Variante nicht geschützt sein könnten.

„Ich muss jedoch sagen, dass wir noch keine Daten haben, die zeigen, ob sich die Mu-Variante stark ausbreitet und ob sie eine Chance hat, die Delta-Variante als vorherrschenden Virusstamm zu überholen“, sagte Cavaleri. Die EMA werde jedoch mit den Impfstoffentwicklern über die Wirksamkeit der verfügbaren Corona-Impfstoffe gegen die Mu-Variante beraten. (afp/dpa/dts/red)



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