Brand auf Öltanker vor Sri Lanka weiterhin nicht unter Kontrolle

Titelbild
Ein Öltanker. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times4. September 2020

Zwei Tage nach der Explosion und dem Ausbruch eines Feuers auf einem Riesen-Öltanker vor der Ostküste Sri Lankas wächst die Angst vor einer schweren Umweltkatastrophe. Trotz des Einsatzes mehrerer Marineschiffe und eines Löschhubschraubers wüteten die Flammen auf der mit mehr als einer Viertelmillion Tonnen Rohöl beladenen „New Diamond“ am Freitag weiter außer Kontrolle. Nach Angaben der srilankischen Marine könnte es fünf Tage dauern, bis das Feuer gelöscht ist.

Die unter panamaischer Flagge fahrende „New Diamond“ hatte nach einer Explosion im Maschinenraum und einem Brand am Donnerstagmorgen einen Notruf abgesetzt. 22 der 23 philippinischen und griechischen Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, ein philippinischer Seemann kam bei der Explosion eines Heizkessels ums Leben.

Die „New Diamond“ war mit 270.000 Tonnen Rohöl und 1.700 Tonnen Diesel an Bord von Kuwait unterwegs zum indischen Hafen Paradip, als der Heizkessel etwa 60 Kilometer vor Sri Lankas Ostküste explodierte. Bis Freitag trieb der Tanker 25 Kilometer weiter auf die Küste zu. Berichten zufolge soll im Schiffsrumpf knapp oberhalb der Wasserlinie ein rund zwei Meter langer Riss entdeckt worden sein.

Befürchtungen, dass der Riesentanker bald auseinanderbrechen könnte, wies die Marine zurück. Auch habe der Brand die Fracht noch nicht erreicht. „Es ist alles nicht so schlimm, wie es aussieht“, sagte Sri Lankas oberster Katastrophenmanager Sudantha Ranasinghe der Nachrichtenagentur AFP.

Ein möglicher Plan sieht vor, den Tanker weiter ins offene Meer zu schleppen, sobald der Brand gelöscht ist. Ranasinghe zufolge überlegen die Behörden, ob sie danach mit Hilfe von Schiffen das Öl aus dem Tanker abpumpen können. Nach Angaben der Leiterin der Meeresschutzbehörde Mepa, Darshani Lahandapura, ist Sri Lanka nicht in der Lage, eine größere Ölpest zu verhindern, sollte das „Schlimmste passieren und der Tanker auseinanderbrechen“.

Eigner der „New Diamond“ ist das Unternehmen Porto Emporios Shipping Inc mit Hauptsitz in Liberia. Der 330 Meter lange Tanker ist deutlich größer als der japanische Frachter „Wakashio“, der Ende Juli vor Mauritius auf ein Riff im Südosten aufgelaufen war. Mindestens tausend Tonnen Öl liefen damals ins Meer, töteten Tiere und verschmutzten die Küsten des Urlaubsparadieses im Indischen Ozean.

Greenpeace warnte vor einer weiteren Umweltkatastrophe. Sollte auch nur ein Teil der 270.000 Tonnen Öl an Bord des Tankers vor Sri Lanka ins Meer laufen, „wäre das eine der größten ökologischen Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte“, erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstagabend. In dem bedrohten Gebiet befinde sich ein „einzigartiges Unterwasserparadies mit Wal- und Riffhaien, Meeresschildkröten und Pott- und Blauwalen“.

Auch die rund 1000 Kilometer südwestlich von Sri Lanka liegenden Malediven zeigten sich besorgt. Die Regierung rief bereits zu vorsorglichen Schutzmaßnahmen auf, um zu verhindern, dass eine mögliche Ölpest ihre Strände erreicht. (afp/sua)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion