Briten spenden bereits 220.000 Pfund für Läuten von Big Ben zum EU-Austritt

Es gibt rechtliche Einwände zum Crowdfunding der Kosten des Läutens. Selbst Nigel Farrage, Chef der Brexit-Partei sagte "Großbritannien verlässt die EU, und es kann nicht einmal eine Glocke zum Läuten bringen."
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Viele Briten wollen, dass die große Glocke Big Ben, im Uhrenturm des Westminster Palace, zum Brexit am 1. Februar läutet. Da der Turm saniert wird, müsste dafür ein Zwischenboden für 500.000 Pfund eingezogen werden.Foto: iStock
Epoch Times17. Januar 2020

Soll die berühmte Glocke Big Ben trotz immenser Kosten den EU-Austritt Großbritanniens am 31. Januar einläuten oder nicht? Eine Unterstützer-Kampagne sammelte bis Freitag mehr als 220.000 Pfund (260.000 Euro), um die für den Sondergong nötigen 500.000 Pfund zu finanzieren. Allerdings wohl vergeblich, denn eine Finanzierung über sogenanntes Crowdfunding verstößt nach Angaben des britischen Parlaments gegen die Regelungen zur Spendenfinanzierung.

Big Ben – eines der berühmtesten Wahrzeichen Londons – wird seit 2017 restauriert. Für das Glockenläuten zum Brexit müsste nach Angaben des Parlaments extra ein Boden eingezogen werden. Premierminister Boris Johnson schlug deshalb kürzlich eine Crowdfunding-Kampagne vor, um die enormen Kosten nicht auf die Steuerzahler abzuwälzen.

Crowdfunding nicht rechtens

Dies wäre nach Angaben des Parlaments jedoch nicht rechtens. Auf der Plattform GoFundMe war da jedoch bereits eine Kampagne angelaufen und hatte innerhalb eines Tages mehr als 220.000 Pfund gesammelt. Unter anderem steuerte die Brexit-Kampagne „Leave means Leave“ des britischen Geschäftsmannes Arron Banks 50.000 Pfund bei.

Der Streit um das Läuten erhitzte derweil weiter die britischen Gemüter. Nigel Farage, Chef der Brexit-Partei, warf der Regierung vor, sich zu blamieren. Das Königreich mache sich „weltweit zum Gespött“, sagte er der britischen Nachrichtenagentur Press Association. „Großbritannien verlässt die EU, und es kann nicht einmal eine Glocke zum Läuten bringen.“

Auch die brexit-freundliche Zeitschrift „Spectator“ bezeichnete die Vorgänge als „zutiefst peinlich“ – wenn auch aus anderen Gründen. „Mir war es immer egal, ob Big Ben geläutet wird – bis Leute, von denen ich wirklich denke, dass sie es besser wissen sollten, entschieden, dass es ihnen nicht egal wäre“, schrieb ein Kolumnist.

Brexit-Befürworter haben immer wieder ein Läuten von Big Ben verlangt. Die 160 Jahre alte Glocke ertönt mit Ausnahme von Silvester und dem Remembrance Day im November während der auf vier Jahre angelegten Restaurierung nicht. Großbritannien tritt in der Nacht zum 1. Februar offiziell aus der EU aus. (afp)

 



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