Britischer Menschenrechtsanwalt Karim Khan ist neuer Chefankläger des IStGH

Der künftige Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs ist kein Konsens-Kandidat: Erst im zweiten Wahlgang einigten sich die Mitgliedsstaaten des Gerichtshofs am Freitag in New York auf den britischen Menschenrechtsanwalt Karim Khan.
Titelbild
Karim Khan in Bagdad (Archivbild).Foto: SABAH ARAR/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Februar 2021

Im zweiten Wahlgang einigten sich die Mitgliedsstaaten des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) am Freitag in New York auf den britischen Menschenrechtsanwalt Karim Khan. Der 50-Jährige wird im Juni die Nachfolge der bisherigen Chefanklägerin Fatou Bensouda antreten. Khan setzte sich in der zweiten Abstimmungsrunde mit 72 von 122 abgegebenen Stimmen gegen drei Konkurrenten durch.

In der ersten Runde erreichte Khan keine Mehrheit, sondern landete nur knapp vor dem Iren Fergal Gaynor. Dieser hatte bereits in mehreren Verfahren vor dem IStGH Opfer vertreten, etwa bei Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in Afghanistan sowie in einem Verfahren gegen den kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta, das aus Mangel an Beweisen eingestellt wurde.

Khan leitete Untersuchungskommission gegen den „Islamischen Staat“

Der Brite Khan hatte zuletzt eine UN-Untersuchungskommission zu den Verbrechen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geleitet, in der er auf einen Prozess nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse gegen NS-Kriegsverbrecher gedrängt hatte. Außerdem vertrat Khan in der Vergangenheit den Sohn des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Seif al-Islam. Khan wurde für eine Amtszeit von neun Jahren gewählt.

Im Juni wird er die derzeitige Chefanklägerin Bensouda ablösen. Diese hatte durch ihre Arbeit unter anderem den Zorn Washingtons auf sich gezogen. Wegen Ermittlungen gegen US-Soldaten wegen möglicher Kriegsverbrechen in Afghanistan hatte die US-Regierung Anfang September Sanktionen gegen sie und den Leiter der Abteilung für Gerichtsbarkeit, Komplementarität und Zusammenarbeit, Phakiso Mochochoko, bekannt gegeben.

Viele Probleme steht an

Zu den ersten Aufgaben des neuen Chefanklägers zählt daher, über die nächsten Schritte in den Afghanistan-Ermittlungen zu entscheiden.

Ebenfalls für Streit sorgten Ermittlungen des Gerichtshofs zum israelisch-palästinensischen Konflikt im Gazastreifen 2014. Israel und die USA haben gegen die Nachforschungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen israelischer Soldaten und bewaffneter palästinensischer Gruppen protestiert.

In der vergangenen Woche erklärten die Richter in Den Haag jedoch ihre Zuständigkeit in den palästinensischen Gebieten für gegeben. Der Entscheidung waren fünfjährige Vorermittlungen auf Initiative Bensoudas vorausgegangen.

Der neue US-Präsident Joe Biden hatte angedeutet, dem Gericht weniger konfrontativ begegnen zu wollen. Ob er die Sanktionen gegen Bensouda aufheben wird, ließ er allerdings bisher offen.

Der im niederländischen Den Haag ansässige Internationale Strafgerichtshof ahndet Verbrechen wie Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er nahm seine Tätigkeit 2002 auf. Staaten wie die USA, China und Russland gehören dem Strafgerichtshof nicht an. Zudem wird der IStGH kritisiert, die meisten seiner Ermittlungen bisher zu Konflikten in ärmeren Staaten in Afrika geführt zu haben. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion