Bürgermeister: Oligarchen-Immobilien für Flüchtlinge öffnen

In London haben russische Oligarchen viele Immobilien gekauft. Die sollen laut Sadiq Khan nun für Flüchtlinge geöffnet werden. Londons Bürgermeister spricht von "poetischer Gerechtigkeit".
Aktivisten in London besetzen die Villa des russischen Oligarchen Deripaska.
Aktivisten in London besetzen die Villa des russischen Oligarchen Deripaska.Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Epoch Times14. März 2022

Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür ausgesprochen, ukrainische Flüchtlinge in Immobilien russischer Oligarchen in der britischen Hauptstadt unterzubringen. Ein Großteil der Wohnungen in London stünden ohnehin leer, sagte Khan dem Sender Times Radio.

Der Labour-Politiker geht davon aus, dass viele Immobilien russischer Superreicher eher zur Geldwäsche gekauft wurden, als um darin zu wohnen. Es handle sich nicht um Wohnungen, sondern um „goldene Backsteine“, so Khan weiter. „Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen“, sagte er. Das sei eine Art der „poetischen Gerechtigkeit“.

Mehrere pro-ukrainische Aktivisten besetzten eine Immobilie in der Nähe des Botschaftsviertels in London, die dem Putin-Vertrauten Oleg Deripaska zugeordnet wird. Der Multimilliardär steht inzwischen auf der britischen Sanktionsliste. Die Hausbesetzer erklärten der Nachrichtenagentur PA zufolge, die Immobilie gehöre nun ukrainischen Flüchtlingen. Auf Fotos waren mehrere Personen auf einem Balkon mit Bannern zu sehen, auf denen unter anderem zu lesen war: „Diese Immobilie wurde befreit“.

Kurs gegen Oligarchen verschärft

Die britische Regierung hat ihren Umgang mit russischen Oligarchen in den vergangenen Wochen verschärft. Noch in dieser Woche soll ein neues Gesetz in Kraft treten, das es Superreichen aus dem Ausland erschwert, sich beim Kauf von Immobilien und anderen Investitionen in Großbritannien hinter Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verstecken.

Auch das Verhängen von Sanktionen gegen einzelne Personen soll erleichtert werden. Für großes Aufsehen hatte in der vergangenen Woche geführt, dass London den russischen Milliardär und Inhaber des englischen Fußballerstligisten FC Chelsea, Roman Abramowitsch, auf die Sanktionsliste setzte. Erwartet wird, dass nun weitere folgen. (dpa/red)



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