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Stadt im Wandel

Bürgermeisterwahl in New York: 34 jähriger Sozialist Mamdani führt in den Umfragen

Der demokratische Sozialist Zohran Mamdani liegt kurz vor der Bürgermeisterwahl in New York City deutlich in Führung. Seine Gegner Andrew Cuomo und Curtis Sliwa können dem populären Demokraten in den Umfragen kaum gefährlich werden.

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Oktober: Der New Yorker Bürgermeisterkandidat Zohran Mamdani (M.) feiert gemeinsam mit Senator Bernie Sanders (I–Vermont, l.) und US-Kongressabgeordneter Alexandria Ocasio-Cortez (D–New York, r.) während einer Wahlkampfkundgebung am 26. Oktober 2025 im Forest Hills Stadium im Stadtteil Queens. Die Bürgermeisterwahl findet am 4. November 2025 statt.

Foto: Andres Kudacki/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.


In Kürze

  • Mamdani führt mit über 15 Prozentpunkten Vorsprung in den Umfragen
  • Cuomo und Sliwa kämpfen um verbleibende Stimmen
  • Die politische Spaltung in der Stadt wird immer sichtbarer

 
Der selbst ernannte demokratische Sozialist Zohran Mamdani liegt in den Umfragen zur New Yorker Bürgermeisterwahl mit deutlichem Vorsprung vorn. Am 4. November stimmen die Bürger der Millionenmetropole über einen neuen Bürgermeister ab – ein Rennen mit potenziell weitreichenden politischen Folgen.
Der Demokrat Mamdani, der sich selbst als demokratischer Sozialist bezeichnet, gilt als klarer Favorit. Er tritt gegen den ehemaligen Gouverneur Andrew Cuomo, der als unabhängiger Kandidat antritt, sowie den Republikaner Curtis Sliwa, den Gründer der Guardian Angels, an.
Der amtierende Bürgermeister Eric Adams hatte ursprünglich eine erneute Kandidatur als Unabhängiger angekündigt, zog sich jedoch am 28. September zurück und stellte sich hinter Cuomo. Cuomo forderte daraufhin wiederholt, Sliwa möge aus dem Rennen aussteigen – dieser lehnte ab.

Deutlicher Vorsprung in den Umfragen

Trotz der Bemühungen seiner Gegner, eine gemeinsame Front gegen ihn zu bilden, dominiert Mamdani die Umfragen seit Monaten. Seit Juli liegt er konstant mit zweistelligen Vorsprüngen vorn. Aktuelle Erhebungen sehen ihn bei rund 45 Prozent, während Cuomo 30 Prozent und Sliwa 15 Prozent erreichen.
Mamdani setzt auf ein umfassendes linkes Reformprogramm: Er fordert kostenlose Busse, städtische Lebensmittelmärkte, Mietstopps für stabilisierte Wohnungen, kostenfreie Kinderbetreuung, einen Mindestlohn von 30 Dollar bis 2030, eine Reichensteuer ab einem Einkommen von 1 Million US-Dollar jährlich sowie die Einrichtung eines Department of Community Safety.
Zudem will er New York zur „Trump-sicheren Stadt“ machen – durch den Ausbau des Schutzstatus für illegale Einwanderer.
Unterstützung erhält Mamdani von progressiven Größen wie den Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez und Bernie Sanders, die sich ebenfalls als demokratische Sozialisten bezeichnen.

Kritik an der Haltung zu Israel

Kontroversen löste Mamdanis Weigerung aus, den Slogan „Globalize the Intifada“ zu verurteilen, einen Aufruf, der von vielen als antisemitisch und gewaltverherrlichend verstanden wird. Er erklärte jedoch, er unterstütze den Ausdruck nicht.
Zur Frage des jüdischen Staates sagte Mamdani im Juni bei „Fox 5 New York“, er befürworte keine Staatsform, „die eine Hierarchie der Staatsbürgerschaft auf Grundlage von Religion oder anderen Kriterien“ schaffe, sondern fordere Gleichheit für alle Bürger.

Cuomo und Sliwa mit begrenzten Chancen

Cuomos Wahlprogramm fokussiert sich auf mehr bezahlbaren Wohnraum, die Aufstockung der Polizei, den Ausbau psychischer Gesundheitsdienste und den Kampf gegen Antisemitismus. Er versucht besonders, jüdische Wähler zu erreichen, die sich von Mamdanis Position zu Israel distanzieren könnten.
Seine eigene Glaubwürdigkeit wird jedoch durch Vorwürfe sexueller Belästigung überschattet, die zu seinem Rücktritt als Gouverneur geführt hatten. Vorwürfe, die er zurückweist.
Sliwa hingegen, der mit einer Law-and-Order-Agenda auftritt, hat in der demokratisch geprägten Metropole nur geringe Siegchancen. Er fordert den Umbau leer stehender Gewerbeflächen zu Wohnraum, mehr Unterstützung für Senioren und Familien sowie zusätzliche Polizeikräfte.

Spannungen mit Washington

Sollten sich die Umfragen bestätigen, wird Mamdani die Führung der Stadt mit 8 Millionen Einwohnern übernehmen – in einer Phase zunehmender Spannungen zwischen demokratisch dominierten Städten und der republikanischen Bundesregierung unter US-Präsident Donald Trump.
Trump hat Mamdani bereits als „Kommunisten“ und „Radical Leftie“ bezeichnet und gedroht, ihn festnehmen zu lassen, falls er die Arbeit der Immigration and Customs Enforcement (ICE) behindere.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Mamdani Leads as Election Day Approaches in High-Stakes NYC Mayoral Race“. (deutsche Bearbeitung zk)

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