Bundeswehr-Sondermaschine: Verletzte Überlebende von Madeira sind zurück in der Heimat

Endlich zu Hause: Nach der Buskatastrophe von Madeira kehren die Überlebenden in ihre Heimatorte zurück. Wie das Unglück geschah, woher die Toten stammen - das ist offiziell noch offen.
Titelbild
Blumen liegen an der Unfallstelle in Gedenken an das Busunglück.Foto: Armando Franca/AP/dpa
Epoch Times22. April 2019

Die verletzten Überlebenden der Buskatastrophe von Madeira haben ihren Heimflug gut überstanden. Die ersten Patienten seien schon in Krankenhäuser in der Nähe ihrer jeweiligen Wohnorte verlegt worden, sagte eine Sprecherin der Unfallklinik in Köln-Merheim.

Das Rätselraten über die Unglücksursache ging derweil weiter. Der Fahrer des Unglücksbusses von Madeira führte den Unfall mit 29 Toten nach Informationen einer örtlichen Zeitung auf „technisches Versagen“ seines Fahrzeugs zurück.

Die Regionalzeitung „Jornal da Madeira“ berief sich in ihrem Bericht auf einen Vertreter der Verkehrsgewerkschaft auf der portugiesischen Urlaubsinsel, die den 55-Jährigen im Krankenhaus der Inselhauptstadt Funchal besuchte. Die zuständigen Behörden gaben zu den laufenden Ermittlungen vorerst keine Informationen bekannt.

Busfahrer galt als sehr erfahren

Der verletzte Busfahrer gilt nach portugiesischen Medienberichten als sehr erfahren und zuverlässig. Der Mann war unmittelbar nach dem Unfall vom Mittwochabend in Funchal einem Alkoholtest unterzogen worden, der nach amtlichen Angaben negativ ausfiel. Vor dem Unfall soll er nach Aussagen von Überlebenden und Augenzeugen versucht haben, auf der abschüssigen, kurvenreichen Straße das Tempo des immer schneller werdenden Busses zu drosseln, indem er unter anderem eine Betonwand am Straßenrand streifte.

Der Versuch schlug fehl. Der Bus stürzte einen Abhang hinunter und krachte in ein Haus. Bei dem Unfall starben 29 Touristen, die nach bisherigen Erkenntnissen alle aus Deutschland stammten. 27 weitere erlitten Verletzungen.

Bundeswehr-Sondermaschine holte die Verletzten heim

Eine Sondermaschine der Bundeswehr holte insgesamt 15 Verletzte am Karsamstag von Madeira nach Deutschland zurück. Die Patienten kamen anschließend in die Kölner Klinik. Als große Unfallklinik ist das Krankenhaus Merheim für solche Fälle besonders geeignet. Der Direktor der Klinik, Bertil Bouillon, zeigte sich nach ersten Untersuchungen zufrieden mit dem Zustand der Unfallopfer. „Den 15 Patienten geht es den Umständen entsprechend gut“, betonte er.

Die 15 Verletzten stammen aus Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg, wie die Stadt Köln mitteilte. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte die Verletzten nach Angaben der Staatskanzlei bei ihrer Ankunft im militärischen Teil des Flughafens in Köln-Wahn begrüßt.

Im Krankenhaus in Funchal lagen am Sonntag noch drei Verletzte: Neben dem Fahrer des Unglücksbusses eine Frau aus Deutschland, die nach Einschätzung der Ärzte noch nicht transportfähig war, sowie die Reiseleiterin. Die 32 Jahre alte Portugiesin, die sich bei dem Unfall ein Bein brach, bedankte sich in der Nacht zum Sonntag auf Facebook für die Anteilnahme und die vielen Genesungswünsche. (dpa)



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