Chiles Präsidentin bittet Mapuche-Indianer um Verzeihung

Im Namen ihres Landes entschuldigt sich die chilenische Präsidentin Bachelet bei den Ureinwohnern der Mapuche. Die Ureinwohner seien "entwertet und diskriminiert" worden.
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"Wir haben als Land versagt, deshalb möchte ich das Mapuche-Volk um Verzeihung bitten für die Fehler und die Gräuel, die in unseren Beziehungen mit ihnen und ihren Gemeinschaften verübt oder geduldet wurden", sagte die chilenische Staatschefin Michelle Bachelet. CHRISTIAN MIRANDA/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Juni 2017

Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hat sich im Namen ihres Landes bei den Ureinwohnern der Mapuche für das ihnen angetane Leid entschuldigt. „Wir haben als Land versagt, deshalb möchte ich das Mapuche-Volk um Verzeihung bitten für die Fehler und die Gräuel, die in unseren Beziehungen mit ihnen und ihren Gemeinschaften verübt oder geduldet wurden“, sagte die sozialistische Staatschefin am Freitag.

Seit der Entstehung der Republik Chile zu Beginn des 19. Jahrhunderts hätten „Identität, Kultur, Land und Lebensart“ der Mapuche nicht den ihnen zustehenden Schutz erhalten. Vielmehr seien die Ureinwohner „entwertet und diskriminiert“ worden.

Bachelet äußerte sich bei der Vorstellung eines Plans zur Entwicklung der südlichen Region La Araucanía, dem Stammgebiet der Mapuche-Indianer. Sie kündigte an, dass sich ein Ausschuss mit den Landforderungen der Ureinwohner befassen werde.

Die Mapuche protestieren gegen Ausbeutung und Zerstörung ihrer ureigenen Territorien in der Region, unter anderem durch Holzunternehmen, die dort seit Jahren Wälder abholzen. Sie verweisen darauf, dass das Land bis zur Ankunft der europäischen Eroberer den Ureinwohnern gehörte. Die jetzigen Besitzer hätten es sich unrechtmäßig angeeignet.

Jahrhundertelang bekämpften die Mapuche die spanischen Konquistadoren, bevor das chilenische Heer sie Ende des 19. Jahrhunderts unterwarf.

Unter der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet wurde die nationale Vereinigung der Mapuche-Indianer verboten, ihre Führer wurden verhaftet und ermordet. Heute sind von den 17 Millionen Chilenen nur noch 70.000 Mapuche. (afp)



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