China: Ist Sinograin verantwortlich für den großen Brand im Getreidelager?

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Der Brand in einem Getreidelager in China wirft viele Fragen auf.Foto: PETER PARKS/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Juni 2013

 

In China gab es eine Fernsehserie vor dem Hintergrund der Qing-Dynastie. Als der Kaiser Korruption und Defizit der regionalen Regierungen untersuchen wollte, haben sie einfach ihr Lager im Brand gesetzt und nannten es „die Probleme mit dem Defizit sind verbrannt“. Hat diese Geschichte ein aktuelles Pendant in der Realität? Über einen großen Brand in einem Getreidelager des staatlichen Unternehmens China Grain Reserves Corporation (englische Abkürzung: Sinograin) wird zurzeit in China heftig diskutiert.

Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, seien die Beamten der Disziplinarischen Inspektion zurzeit dabei, in verschiedenen Orten in China Kontrollen durchzuführen. Dies sei Teil der Anti-Korruptionskampagne der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Am 27. Mai sei eine Gruppe von Inspektoren zum Hauptquartier von Sinograin gekommen. Am 31. Mai sei in dem Getreidelager in der Stadt Linxun in der Provinz Heilongjiang ein großer Brand ausgebrochen und 79 Getreidesilos seien dabei beschädigt worden.

Dajiyuan zitierte eine Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, dass dieses Getreidelager eine Kapazität von 76.000 Tonnen habe. Allerdings seien bei Ausbruch des Brandes 150.000 Tonnen Getreide vorhanden gewesen, sodass auch auf den freien Flächen Getreide gelagert worden sei. Es soll in diesem großen Getreidelager nur eine Feuerwehr mit einer Pumpe und einem Feuerwehrauto gegeben haben. Die offizielle Erklärung über die Brandursache sei ein Kurzschluss. Hohe Temperaturen und starker Wind seien verantwortlich für die schnelle Ausbreitung des Feuers.

Es gibt viele Zweifel an dieser offiziellen Darstellung. Dajiyuan zitierte eine Meldung der Zeitung Xin Jing Bao, die die Frage stellte, ob es einen Zusammenhang zwischen diesem Brand und der Anti-Korruptionskampagne gebe. Xin Jing Bao zufolge habe Sinograin strenge Sicherheitsvorkehrungen im Getreidelager. Täglich solle patrouilliert werden, um die Feuergefahr zu vermeiden. Dennoch sei ein solcher Brand ausgebrochen. Die Zeitung forderte die Zuständigen auf, der Öffentlichkeit eine glaubwürdige Erklärung zu liefern.

Auch die Webseite Guangming  (gmw.cn) habe einen Verdacht über die Brandursache. Diese Webseite habe viele Namen von ehemaligen Sinograin-Beamte genannt, die seit dem Jahr 2011 wegen Machtmissbrauch und Korruption entlassen und zur Rechenschaft gezogen worden seien. Außerdem zitierte diese Webseite Insiderinformationen, dass die Verantwortlichen der jeweiligen Lager von Sinograin große Macht haben, aber kaum kontrolliert werden. Die Webseite forderte, dass die korrupten Beamten ermittelt werden.

Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua hegt ebenfalls einen Verdacht. Xinhua soll kommentiert haben, selbst wenn dieser Brand nicht beabsichtigt sei, müsse eine klare Antwort geliefert und die Wahrheit herausgefunden werden. Xinhua soll außerdem über die Erfahrung des ehemaligen Premierministers Zhu Rongji berichtet haben. Zhu habe ein Getreidelager besucht, das während seinem Besuch voll gewesen sei. Später habe er erfahren, dass das Getreide nur für seinen Besuch kurz dorthin gebracht worden sei.

Dajiyuan erklärte ferner, dass Sinograin seit langem unter Kontrolle der Konservativen der KPCh stehe. Der derzeitige Parteichef Xi Jinping gehöre zu den Reformern, den politischen Gegnern der Konservativen. Dass Sinograin während des Besuches von Beamten der Disziplinarischen Inspektion einen Brand lege, zeige möglicherweise die Zunahme der parteiinternen Querelen. (yh)

Original-Artikel auf Chinesisch: 利益集团豪赌王岐山 中储粮大火惊人黑幕?官媒混战

 



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