China: Wenn die Immobilienblase platzt…

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In China sagt man, die Hochhäuser wachsen wie Bambussprossen.Foto: MARK RALSTON/AFP/Getty Images
Von 30. Juli 2013

 

Es ist schon lange bekannt, dass die Immobilienblase in China die Wirtschaft stark beeinträchtigt. Neulich hat die Finanzwebseite caixin.com eine Analyse des Wirtschaftsexperten Xie Guozhong zu diesem Thema veröffentlicht. Er schätzte den Schaden infolge der Immobilienblase auf jährlich fünf Billionen Yuan und sah das bevorstehende Platzen der Immobilienblase als unvermeidbar an. Über die Folgen kann nur spekuliert werden.

Xie erklärte, dass sich das Einkommen der Chinesen in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht habe, während der durchschnittliche Immobilienpreis um mehr als das 30-fache gestiegen sei. Nur ein kleiner Teil dieses Anstiegs resultiere aus der Wirtschaftsentwicklung. Mit der Theorie von Angebot und Nachfrage könne die rasante Entwicklung der Immobilienpreise in China ebenfalls nicht erklärt werden, weil es China nicht an Land fehle. Seiner Einschätzung nach können die Immobilienpreise auf Dauer nur 20 bis 30 Prozent des gegenwärtigen Kurses halten.

Die Analyse von Xie Guozhong über die Auswirkungen der Immobilienblase lässt sich zu zwei Aspekten zusammenfassen. Einer davon sind die steigenden Herstellungskosten für die Industrie. Seiner Meinung nach haben viele Unternehmen China deshalb verlassen, weil die Kosten gestiegen seien. Der Kostenanstieg liege wiederum an den hohen Immobilienpreisen, die zu steigenden Lohnkosten geführt haben. Die andere Folge der Immobilienblase ist die psychische Auswirkung auf die Investoren. Weil sich Geld viel leichter durch Spekulation auf dem Immobilienmarkt verdienen lasse, werde weniger in Forschung und Entwicklung investiert. Das sei der Grund, dass sehr wenige chinesische Unternehmen bekannte Marken besitzen oder Schlüsseltechnologien entwickeln. Nach Einschätzung von Xie habe die Immobilienblase in China möglicherweise bereits jährlich fünf Billionen Yuan (etwa 614 Milliarden Euro) an Schaden verursacht.

Seiner Meinung nach habe der Immobilienmarkt in China bereits im letzten Jahr den Wendepunkt erreicht. Wenn die Immobilienblase endlich platze, werde Panik in allen Segmenten der Wirtschaft ausbrechen. Er betrachte die Situation dennoch mit Optimismus. Er glaubt, dass China die aus dem Platzen der Immobilienblase resultierenden Probleme in nur vier bis fünf Jahre bewältigen und die Wirtschaft durch steigende Produktivität wieder auf die Beine bringen könne. Vorausgesetzt, die kommunistische Regierung greife nicht in die Wirtschaft ein, sondern investiere in Sozialleistungen, Bildung und Forschung. Unabhängig davon, ob sein Optimismus gerechtfertigt ist, zeichnet sich die kommunistische Regierung in China weder durch Förderung von Liberalität in der Wirtschaft noch des eigenständigen Denkens aus.

 



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