Chinesischer Dissident Liu Xiaobo heißer Favorit

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Barack Obama gewann den Friedensnobelpreis im vorigen Jahr. Dieses Mal wird eine weniger spektakuläre Entscheidung erwartet.Foto: AP Photo/Charles Dharapak
Epoch Times8. Oktober 2010

Das Norwegische Nobel-Institut gibt heute den Friedensnobelpreisträger bekannt. Wie auch die Jahre zuvor ist ein chinesischer Dissident unter den Favoriten. Liu Xiaobo, ehemaliger Literaturprofessor, kämpft seit Jahren für mehr demokratische Freiheit im diktatorisch geführten China. Derzeit sitzt er in China eine Haftstrafe ab. Er wurde im Dezember 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt” zu elf Jahren Haft verurteilt. Die chinesische Regierung drohte mit einer Verschlechterung der Beziehungen zu Norwegen, sollte Liu Xiaobo den Nobelpreis bekommen.

Die Entscheidung über die Vergabe wird um 11.00 Uhr in Oslo bekannt gegeben. Neben dem chinesischen Dissidenten wurden auch die russische Menschenrechtsaktivistin Swetlana Gannuschkina und die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar als Kandidaten genannt. Der Direktor des Osloer Friedensforschungsinstituts, Harpviken, zählte ferner den von Exilbirmanen betriebenen Radiosender Demokratische Stimme Birmas (DVP) und den 2002 gegründeten Sondergerichtshof im vom Bürgerkrieg zerrütteten Sierra Leone zu den aussichtsreichen Kandidaten.

Zurückhaltende Entscheidung erwartet

Ein Jahr nach der sensationellen Vergabe des Preises an den US-Präsidenten Barack Obama erwarten Experten eine zurückhaltendere Entscheidung, die nicht wieder ein so gewaltiges Echo auslösen wird. Obama hatte erst neun Monate vor Bekanntgabe der Entscheidung sein Amt angetreten.

Laut dem norwegischen Fernsehsender NRK soll auch Altkanzler Helmut Kohl einer der ganz heißen Favoriten für den Friedensnobelpreis sein. Der inzwischen 80-jährige war schon mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden wegen seiner Verdienste um die Deutsche Einheit. (jel/dapd)



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