Logo Epoch Times
Mögliche Übernahme durch Unicredit

Commerzbank-Chefin verteidigt Eigenständigkeit des Geldhauses

Die Commerzbank steht derzeit im Fokus eines Übernahmeversuchs durch die italienische Großbank Unicredit. Unicredit hat ihre Beteiligung an der Commerzbank in den vergangenen Monaten deutlich ausgebaut und hält mittlerweile über Derivate Zugriff auf bis zu 29,9 Prozent der Anteile.

top-article-image

Die italienische Großbank Unicredit ist in großem Stil bei der Commerzbank eingestiegen.

Foto: Mattia Sedda/epa/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme durch die italienische Unicredit will Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Donnerstag bei der Hauptversammlung die Eigenständigkeit des deutschen Geldhauses betonen. Wie aus dem am Dienstag vorab veröffentlichten Redetext der Bankchefin hervorgeht, will sie bei dieser Gelegenheit die auf die Eigenständigkeit ausgerichtete Strategie verteidigen. Diese sei „sehr gut angekommen“.
„Der Kapitalmarkt weiß jetzt, dass wir einen überzeugenden Plan zur Wertschaffung haben – und was wir als eigenständige Bank erreichen können“, heißt es in dem Redetext weiter. „Es ist unser großes Ziel, die Commerzbank als feste Größe unter den erfolgreichen europäischen Banken zu etablieren.“ Die Commerzbank plant den Abbau von 3.900 Stellen bis 2028 und ehrgeizige Gewinnziele sowie großzügige Dividenden.

Ab 30 Prozent Anteil zu öffentlichem Übernahmeangebot verpflichtet

Die italienische Bank Unicredit ist in großem Stil bei der Commerzbank eingestiegen; das Bundeskartellamt hatte ihr Mitte April eine Anteilserhöhung auf 29,9 Prozent freigegeben. Ab 30 Prozent wäre die Unicredit zu einem öffentlichen Übernahmeangebot verpflichtet. Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte erklärt, eine Entscheidung zu einer möglichen Übernahme könne bis 2027 warten.
Die Führung der Commerzbank und die Beschäftigten ebenso wie die Bundesregierung, die seit der staatlichen Rettung der Bank in der Krise 2008 noch Anteile besitzt, haben sich gegen eine Übernahme ausgesprochen. Auch bei der Hauptversammlung in Wiesbaden wollen Commerzbank-Mitarbeitende dagegen protestieren.
Orlopp dürften die am Freitag veröffentlichten Quartalszahlen dabei helfen, die Aktionäre bei der Hauptversammlung von ihrer Strategie zu überzeugen. Der Nettogewinn von Januar bis März stieg laut Bank im Vorjahresvergleich um zwölf Prozent auf 834 Millionen Euro. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.