Damaskus kritisiert US-Pläne für kurdische „Grenzschutztruppe“ in Syrien

Die US-geführte Anti-IS-Allianz will eine 30.000 Mann starken "Grenzschutztruppe" aus kurdischen und arabischen Kämpfern im Nordosten Syriens aufbauen. Damaskus und Ankara halten davon nichts.
Titelbild
Syrien (Symbolbild).Foto: GEORGE OURFALIAN/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Januar 2018

Die syrische Regierung hat US-Pläne zur Schaffung einer 30.000 Mann starken „Grenzschutztruppe“ aus kurdischen und arabischen Kämpfern im Nordosten Syriens scharf kritisiert.

„Syrien verurteilt entschieden die US-Ankündigung zur Schaffung von Milizen im Nordosten des Landes“, verlautete aus dem syrischen Außenministerium am Montag. Dies wäre eine „schamlose Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität“ Syriens.

Ein Außenamtsvertreter sagte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Sana, jeder Syrer, der sich an den von den USA unterstützten Milizen beteilige, werde als „Verräter“ betrachtet und entsprechend behandelt. Die US-geführte Allianz zum Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte am Sonntag mitgeteilt, sie arbeite mit kurdischen und arabischen Kämpfern am Aufbau einer „Grenzschutztruppe“.

Laut einer Mitteilung von Montag soll die neue Truppe 30.000 Kämpfer umfassen und über mehrere Jahre aufgebaut werden. Die Hälfte der Kämpfer soll demnach aus den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) stammen, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen die IS-Miliz spielten. Laut der Allianz soll die Truppe die Grenzen im Norden und Osten des Landes sichern, um ein Wiedererstarken der IS-Miliz zu verhindern.

Türkei gegen „Grenzschutztruppe“

Die US-Pläne stießen nicht nur in Damaskus, sondern auch in der Türkei auf scharfe Kritik. Die Pläne seien nicht mit allen Mitgliedern der Anti-IS-Koalition abgestimmt worden, darunter die Türkei, kritisierte das Außenministerium am Sonntag. Der Schritt bedrohe die „nationale Sicherheit der Türkei und die territoriale Integrität Syriens“, und die Türkei sei entschlossen, „jeder Bedrohung des Landes“ entgegenzutreten, hieß es.

Die Türkei kritisiert seit Jahren die US-Militärhilfe für die SDF-Einheiten in Syrien, da diese von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiert werden, die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation betrachtet. Trotz der Kritik Ankaras halten die USA aber an der Unterstützung der YPG fest, wie nun auch die Pläne zum Aufbau der „Grenzschutztruppe“ zeigen. (afp)



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