Datenpanne bei Corona-Schecks aus den USA – Geldsegen in Österreich

Mindestens 100 Österreicher erhielten vor kurzem - meist unerwartet - einen Scheck der US-Regierung im Rahmen der Corona-Sonderzahlung. Grund ist vermutlich eine Datenpanne der Behörden.
Titelbild
Unerwartete Corona-Hilfe: Ein Scheck aus dem US-Finanzministerium mit 1.200 US-Dollar und der Widmung: "economic impact payment, president Donald J. TrumpUnited States Internal Revenue Service, IRS, Check and Corner of Envelope."Foto: iStock
Von 8. September 2020

Die Raiffeisen-Landesbank Österreich prüfte kürzlich einen unerwarteten Scheck: Ein 73-jähriger Mann kam mit einem Scheck des US-Finanzministeriums über 1.200 US-Dollar auf sie zu. Der Scheck war echt und stammt aus dem Programm der US-Regierung zur Corona-Sonderzahlung. Der Mann unternahm in den 60er Jahren eine Reise nach Amerika und arbeitete im Anschluss daran dort zwei Jahre als Kellner, wie der „ORF“ schreibt.

Mittlerweile wurden bei der Sparkasse in Oberösterreich 45 dieser Schecks eingelöst, bei der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich 63.

Die Schecks sind als Hilfe in der Corona-Krise gedacht. Es wäre denkbar, dass die US-Regierung das Geld zurückfordert, welches in Österreich ausgezahlt wurde. Doch vermutlich wäre der Aufwand zu groß, sodass es eher unwahrscheinlich erscheint.

Bis zu einem Jahresgehalt von 75.000 US-Dollar fließen 1.200 Dollar. Paare mit einem Gehalt bis 150.000 Dollar erhalten 2.400 Dollar. Weiterhin gibt es zusätzlich pro Kind eine Zahlung in Höhe von 500 Dollar. Das Geld kann als Scheck, als Banküberweisung oder direkt auf eine Bankkarte ausgezahlt werden.

Eine Datenpanne erscheint am wahrscheinlichsten, da – wie im Juni berichtet – auch Zahlungen an mehr als eine Million Tote getätigt wurden. Wie der US-Rechnungshof in einem Bericht schrieb, gingen bis Ende April fast 1,1 Millionen Zahlungen mit einem Gesamtwert von knapp 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) an Verstorbene.

Datenabgleich unterblieb

Das Finanzministerium und die Steuerbehörde hätten vor dem Verschicken der Hilfe-Schecks nicht ihre Daten mit den Verstorbenenmeldungen der Sozialversicherungsbehörde abgeglichen, heißt es in dem Bericht. Hintergrund waren demnach rechtliche Unsicherheiten. Erst vor einer vierten Auszahlungsrunde und nach einer rechtlichen Klarstellung wurde der Datenabgleich eingeführt.

Zwar veröffentlichte die Steuerbehörde Anfang Mai auf ihrer Website einen Hinweis, dass irrtümlich an Tote getätigte Zahlungen zurückerstattet werden müssten. Eine direkte Rückzahlungsaufforderung an die tatsächlichen Empfänger plante die Behörde dem Rechnungshof zufolge zunächst aber nicht. Demnach ist noch unklar, wie viele Schecks zurückgeschickt wurden oder in welchem Umfang Überweisungen der 1.200 Dollar auf das Konto von Verstorbenen von den Banken zurückgewiesen wurden.

Laut dem Rechnungshofbericht ergingen bis Ende Mai 160 Millionen Zahlungen mit einem Umfang von insgesamt 269 Milliarden US-Dollar. Das gesamte Rettungspaket, das auch Hilfen für krisengeplagte Konzerne sowie kleine und mittlere Unternehmen vorsah, hatte einen Umfang von rund zwei Billionen Dollar.

(Mit Material von afp und dpa)



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