De Maizière in Kabul: Afghanische Asylbewerber sollen zurückkehren

Angesichts rasant wachsender Flüchtlingszahlen aus Afghanistan will Bundesinnenminister Thomas de Maizière mehr Asylbewerber von dort in ihre Heimat zurückschicken. Es könne nicht sein, dass die afghanische Bevölkerung und gerade die jungen Leute ihr Land verließen, um in Deutschland eine wirtschaftlich bessere Zukunft zu suchen, sagte de Maizière bei einem Besuch in Kabul.
Titelbild
Bundesinnenminister Thomas de Maizière.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times1. Februar 2016

Kabul (dpa) – Angesichts rasant wachsender Flüchtlingszahlen aus Afghanistan will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) Asylbewerber von dort verstärkt in ihre Heimat zurückschicken. Als Anreiz hält er dabei auch finanzielle Hilfen für möglich.

Es könne nicht sein, dass die afghanische Bevölkerung und gerade die jungen Leute ihr Land verließen, um in Deutschland und eine wirtschaftlich bessere Zukunft zu suchen, sagte de Maizière der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

„In Afghanistan werden von Schleusern Gerüchte über paradiesische Zustände in Deutschland gestreut, um Geschäfte zu machen. Das alles wollen wir nicht“, sagte der Minister.

Afghanen ohne Schutzperspektive in Deutschland sollten möglichst freiwillig in ihre Heimat zurückkehren – und zwar in jene Landesteile, die sicher seien, sagte de Maizière. Eventuell könnten diese Menschen vor Ort auch eine finanzielle Starthilfe bekommen, um sich wieder ein Leben in Afghanistan aufzubauen. Finanzielle Hilfen für die Heimreise können Flüchtlinge bereits heute beantragen.  

Die Zahl der Afghanen, die nach Deutschland fliehen, ist enorm gestiegen. Im vergangenen Jahr hatten die Behörden in Deutschland mehr als 150 000 Afghanen als Asylbewerber registriert. Sie waren damit die zweitgrößte Gruppe nach den Syrern. Zum Vergleich: 2014 hatten noch etwa 9 700 Menschen aus Afghanistan in Deutschland einen Asylantrag gestellt.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion