3600 Tassen Kaffee und 700 Flaschen Spitzenwein: Der Gipfel des Genusses

In der Weltpolitik sei es nicht anders "als bei einem alten Ehepaar - bei Tisch werden die Probleme ausgetragen", sagt Vincent Jumert, der Vize-Protokollchef des Elysée-Palasts. Speisen sei schon immer ein wichtiger Teil der Diplomatie gewesen.
Titelbild
Emmanuel Macron bei einer Rede an das Management und vor irmenchefs vor dem G7-Treffen am 23. August 2019.Foto: MICHEL SPINGLER/AFP/Getty Images
Epoch Times24. August 2019

Frankreich stellt seine weltberühmte Küche in den Dienst der Diplomatie. Präsident Emmanuel Macron verwöhnt seine Staatsgäste beim G7-Gipfel in Biarritz mit Leckereien aus der französischen Küche und ihrer regionalen Schwester, der baskischen Küche. Monatelange Arbeit floss in die Zusammenstellung der Menüs, wie die Verantwortlichen berichten:

„Der Präsident hat alle Menüs persönlich abgesegnet“, sagt Vincent Jumert, der Vize-Protokollchef des Elysée-Palasts. „Wir haben ihm Vorschläge vorgelegt, und er hat die Auswahl getroffen.“ Von Anfang an habe Macron Vorgaben gemacht: Das Essen sollte französisch und regional sein, es sollte umweltfreundlich sein und hohen Nährwertstandards genügen.

Speisen sei schon immer ein wichtiger Teil der Diplomatie gewesen, sagt Jumert: „Wir wollen dazu beitragen, über die Gastronomie ein wenig zur Entspannung bei den Verhandlungsrunden beizutragen.“ Denn in der Weltpolitik sei es nicht anders

als bei einem alten Ehepaar – bei Tisch werden die Probleme ausgetragen“.

Baskische Spitzenweine – und kein Champagner

Fast 700 Flaschen aus dem baskischen Spitzenweingut Cave de Irouleguy liegen für die Staats- und Regierungschefs parat. „Ich weiß nicht, ob sie die alle trinken werden“, sagt der zuständige Gastronom Jean-Marc Salva. „Schließlich müssen sie wohl oder übel arbeiten.“ Champagner sei bei dem Gipfeltreffen übrigens nicht vorrätig, betont er.

Für alle Staats- und Regierungschefs gebe es erstmal das gleiche Menü, „aber natürlich bieten wir ein oder zwei Ersatzgerichte an, falls es einem der Staatschefs nicht schmecken sollte“, sagt die Sterneköchin Andrée Rosier, die für das Arbeits-Lunch am Montag verantwortlich ist. Schließlich sind unter den Gipfelteilnehmern erklärte Fleischliebhaber wie US-Präsident Donald Trump ebenso wie der strenge Vegetarier Narendra Modi aus Indien.

Viel Kaffee

Nicht nur die Spitzenpolitiker müssen verköstigt werden, sondern auch die rund 3000 Mitglieder zählenden Delegationen. Gastronom Salva rechnet allein mit 3600 Tassen Kaffee und 1200 Tassen Tee pro Tag. „Es ist das erste Mal, dass ich einen derart großen Gipfel vorbereite“, sagt Salva. Er will die Gelegenheit nutzen, die Küche des Baskenlands weltweit bekannt zu machen – mit Spezialitäten aus den Pyrenäen und aus dem Atlantik.

Federführung bei der Menüauswahl hatte der Chefkoch des Elysée-Palasts, Guillaume Gomez. Er stand vorab mit den Köchen der internationalen Staats- und Regierungschefs in Kontakt, um sich vorab über Besonderheiten zu informieren: Allergien, Vorlieben, Ernährungsbeschränkungen. Die Kosten für die Bewirtung machen nur „einen Bruchteil“ der auf 34 Millionen Euro geschätzten Gipfelkosten aus, betont der Elysée-Palast. (afp)



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