Internationale Geberkonferenz sammelt rund 500 Millionen Euro für Rohingya – 30 Millionen aus Deutschland

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Rohingya-Flüchtlinge kaufen am 8. Oktober 2020 auf einem Marktplatz im Kutupalong-Flüchtlingslager in Ukhia ein.Foto: MUNIR UZ ZAMAN/AFP über Getty Images
Epoch Times22. Oktober 2020

Bei einer internationalen Geberkonferenz zur Unterstützung der aus Myanmar vertriebenen Rohingya sind umgerechnet rund 505 Millionen Euro zusammengekommen. Diese Summe „wird es ermöglichen, die humanitäre Hilfe zu stärken“, teilte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi am Donnerstagabend mit. Die USA sagten umgerechnet rund 170 Millionen Euro zusätzliche Hilfen zu. Die EU versprach 96 Millionen Euro und Großbritannien 53 Millionen Euro.

Die Bundesregierung stellte 30 Millionen Euro Soforthilfe bereit. „Die internationale Gemeinschaft muss jetzt die Mittel aufbringen, um das Überleben der Rohingya zu sichern“, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). In den Flüchtlingscamps in Bangladesch gebe es „kein fließendes Wasser, keine Kläranlage – hygienische Zustände, die sich ein Europäer kaum vorstellen kann“.

Für das Jahr 2020 hatten die Vereinten Nationen den Bedarf von umgerechnet rund 845 Millionen Euro angekündigt, um humanitäre Hilfe für rund 860.000 Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch zu leisten. Bis Mitte Oktober gelang es der UNO jedoch nur, die Hälfte dieser Summe zu erreichen. Aus diesem Grund wurde auf Initiative Großbritanniens, der EU, der USA sowie der UNO eine internationale Geberkonferenz veranstaltet. Die Veranstaltung wurde virtuell abgehalten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR leben derzeit 860.000 Rohingya-Flüchtlinge in riesigen Behelfslagern in Bangladesch. Seit einem blutigen Militäreinsatz der Armee in Myanmar im Jahr 2017 leben sie dort unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Bambusbaracken.

Flüchtlingskommissar Grandi betonte, dass die Lösung für diese Krise „die freiwillige, sichere und würdige Rückkehr“ der Vertriebenen sei. Die Verantwortung, sichere Bedingungen für eine Rückkehr zu schaffen, liege bei den Behörden in Myanmar, betonte das UNHCR.

„Myanmar hat schwerste Verbrechen an der muslimischen Minderheit der Rohingyas verübt, es gab Mord und Vertreibung“, erklärte Entwicklungsminister Müller. „Der Konflikt muss endlich beendet und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Aber bis heute zeigt die Regierung ihnen keinen Weg zurück.“ Die Bundesregierung habe daher die direkte Zusammenarbeit mit der Regierung Myanmars beendet und konzentriere ihre Unterstützung auf die Flüchtlingslager in Bangladesch. (afp/sua)



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