UN-Klimakonferenz
Deutschland unterstützt Südafrika mit rund 700 Millionen Euro beim Kohleausstieg

Geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel in Glasgow am 1. November 2021.
Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty Images
Deutschland unterstützt mit weiteren Partnern Südafrika beim Kohleausstieg und dem Umstieg auf erneuerbare Energien. Wie das Bundesumweltministerium am Dienstag mitteilte, stellt die Bundesregierung dazu über die nächsten fünf Jahre knapp 700 Millionen Euro bereit.
Die Partnerschaft wurde demnach auf der Weltklimakonferenz in Glasgow zusammen mit Großbritannien, den USA, Frankreich und der EU angekündigt.
Insgesamt sind für die kommenden fünf Jahre 8,5 Milliarden US-Dollar (7,3 Milliarden Euro) vorgesehen, um Südafrika bei der Energiewende zu unterstützen, wie das Bundesumweltministerium weiter mitteilte. Der Großteil sind demnach Kredite.
Südafrika erzeugt derzeit seinen Strom fast zu 90 Prozent aus Kohle. Unterstützt werden solle durch die Partnerschaft der Einstieg in erneuerbare Energien sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Hilfe sei zudem nötig, insbesondere für die über 90.000 Minenarbeiter, aber auch für die Berufsausbildung von Jugendlichen, die beruflichen Möglichkeiten von Frauen sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Deutschland will zudem die südafrikanischen Bergbauregionen bei der Sanierung der Minenstandorte unterstützen.
Erklärung zu Entwaldungsstopp bis 2030 verabschiedet
Mehr als hundert Staats- und Regierungschefs haben sich auf der UN-Klimakonferenz COP26 zum verstärkten Handeln gegen die Entwaldung verpflichtet. Eine entsprechende Erklärung zum Waldschutz wurde am Dienstag bei dem Treffen in Glasgow verabschiedet, wie die britischen Organisatoren mitteilten. Demnach soll die Entwaldung bis 2030 gestoppt werden.
Der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth betonte, Geld allein reiche nicht für den Schutz der Wälder: „Man braucht schon auch das bewusste Mittun der Länder, die diese Wälder hüten.“ Insofern mache es „schon ein Stück Hoffnung“, dass auch Brasilien sich der Vereinbarung angeschlossen habe.
Der britischen Regierung zufolge stehen hinter der Erklärung mehr als hundert Staats- und Regierungschefs, deren Länder gemeinsam mehr als 85 Prozent der Wälder weltweit beherbergen, darunter der boreale kanadische Wald, der Amazonas-Regenwald in Brasilien und der tropische Regenwald im Kongobecken.
Unterstützt wird das Vorhaben mit fast 20 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) an Finanzzusagen von öffentlichen und privaten Geldern.
„Der Klimawandel und die biologische Vielfalt sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagte der britische Premierminister Boris Johnson. Auch US-Präsident Joe Biden betonte, die Wälder seien ein „unverzichtbarer Bestandteil, um unsere Klimaziele zu erreichen“.
Die britische Regierung bezeichnete das Vorhaben als „beispiellos“. Allerdings hatten die Teilnehmer eines UN-Klimatreffens in New York bereits 2014 angekündigt, die Entwaldungsrate bis 2020 zu halbieren und die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. (afp/dl)
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