„Die Toten können jetzt in Frieden ruhen“: Früherer Folterchef der Roten Khmer gestorben

Der einstige Folterchef der Roten Khmer in Kambodscha, Kaing Guek Eav alias Duch, ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren in einem Krankenhaus von Phnom Penh. Duch verbüßte eine lebenslange Haftstrafe.
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Norng Chan Phal hat die Haft in Tuol Sleng als Kind überlebt. Foto: TANG CHHIN SOTHY/AFP via Getty Images
Epoch Times2. September 2020

Der einstige Folterchef der Roten Khmer in Kambodscha, Kaing Guek Eav alias Duch, ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 77 Jahren in einem Krankenhaus der Hauptstadt Phnom Penh, wie ein Sprecher des Gerichts sagte, das Duch einst wegen seiner Verbrechen verurteilt hatte. Angaben zu der Todesursache machte der Sprecher nicht.

Duch verbüßte eine lebenslange Haftstrafe. Er war im Jahr 2010 von einem von der UNO unterstützten Kriegsverbrechertribunal in Phnom Penh zunächst zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden. In einem Berufungsverfahren wurde daraus dann 2012 eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess gegen ihn war für viele Kambodschaner, die unter dem brutalen Regime gelitten hatten, ein Meilenstein bei der Aufarbeitung der Vergangenheit.

Duch sagte damals aus, dass er den maoistischen Roten Khmer 1970 beigetreten war, um „die Gesellschaft zu verändern und sich der Regierung und der Folter zu widersetzen“. Er war zunächst an der Leitung mehrerer Gefängnisse im Dschungel beteiligt. Unter der Schreckensherrschaft der Khmer zwischen 1975 und 1979 wurde er Leiter des berüchtigten Gefängnisses Tuol Sleng in Phnom Penh. Dort wurden bis zu 15.000 Menschen gefoltert und auf einem nahegelegenen „Killing Field“ hingerichtet.

Duch: „Ich habe Befehle befolgt“

Nach dem Sturz des Regimes blieb Duch in der kommunistischen Bewegung und wandte sich später dem Christentum zu. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme 1999, als viele ihn bereits für tot gehalten hatten, arbeitete er unter falschem Namen für eine Hilfsorganisation.

Obwohl er zwischenzeitlich für seine Verbrechen um Vergebung bat, enttäuschte er Überlebende zuletzt mit der Bitte um einen Freispruch, weil er kein ranghohes Mitglied der Khmer gewesen sei. „Ich habe Befehle befolgt“, sagte Duch in einer seiner letzten öffentlichen Stellungnahmen.

In den vergangenen Jahren war Duch immer wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden, so auch diese Woche, wie der Sprecher des Tribunals mitteilte. Aus einem Arztbrief, der seinen Tod bestätigt, geht hervor, dass Duch zuletzt an „akuter Atemnot“ litt.

Duchs Tod macht den einstigen Staatschef Khieu Samphan zum einzigen überlebenden Führungsmitglied der Roten Khmer, das von dem Tribunal verurteilt wurde. Einige Fälle sind noch immer anhängig, etwa gegen den Marinekommandanten Meas Muth oder das mutmaßliche hochrangige Mitglied Yim Tith.

Youk: „Die Toten können jetzt in Frieden ruhen“

„Die Seelen der Opfer und meiner Eltern haben Gerechtigkeit erfahren“, sagte Norng Chan Phal, der die Haft in Tuol Sleng als Kind überlebt hat.

Der Tod des 77-Jährigen sei „eine Erinnerung daran, dass Gerechtigkeit ein langer und schwieriger“ Prozess ist, sagte Youk Chhang, der Direktor des Dokumentationszentrums von Kambodscha, das zu den Roten Khmer forscht. „Vielleicht kann sein Tod den Lebenden eine gewisse Befriedigung bringen, und die Toten können jetzt in Frieden ruhen“, sagte Youk.

Unter der Herrschaft der Roten Khmer wurden in Kambodscha zwei Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Hungersnöte und Hinrichtungen getötet, ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung. Die Roten Khmer wollten eine reine Agrargesellschaft schaffen und zwangen dafür die Stadtbevölkerung zum Umzug aufs Land. Sie schafften Geld und Religion ab und sagten den Intellektuellen den Kampf an. Der Anführer der Roten Khmer, Pol Pot, starb 1998 im Gefängnis. (afp/so)



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