„Dringende Notwendigkeit“: Russland will Abhängigkeit vom US-Dollar beenden

Russland will seine Abhängigkeit vom US-Dollar und amerikanischen Zahlungssystemen dringend beenden – als Reaktion auf die jüngsten US-Sanktionen.
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Dollarnote.Foto: RICHARDS/AFP/Getty Images
Epoch Times8. August 2017

Russland will seine Abhängigkeit vom US-Dollar als internationaler Verrechnungswährung und amerikanischen Zahlungssystemen weiter abbauen.

Derartige Maßnahmen seien „eine entscheidende Notwendigkeit“, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow am Montag der Nachrichtenagentur Ria. RT berichtete.

Rjabkow sagte laut Ria: „Wir werden natürlich unsere Arbeit in Bezug auf Import-Ersatz sowie der Verminderung der Abhängigkeit vom amerikanischen Zahlungssystem und dem US-Dollar als Leitwährung weiter intensivieren. Dies ist eine entscheidende Notwendigkeit.“ Ansonsten gehe Russland „immer an der Leine der Vereinigten Staaten“.

Die USA nutzten ihre Dominanz im Geld- und Finanzsystem, um Druck auf ausländische Unternehmen auszuüben, einschließlich russischer Firmen, meinte Rjabkow weiter.

Von MasterCard im Stich gelassen

Nach der ersten Verhängung von US-Sanktionen gegen Russland im Jahr 2014 hatte das internationale Zahlungssystem MasterCard ohne Vorwarnung seine Kooperation mit sieben russischen Banken beendet, berichtet RT. Genau diese Abhängigkeit von US-Zahlungssystemen soll nun weiter abgebaut werden.

Als Antwort auf den Ausfall von MasterCard wurde in Russland ein eigenes Zahlungssystem mit dem Namen „Mir“ gegründet. Deren Karten werden mit dem Slogan beworben: „Ihre Karte ist frei von externen Einflüssen. In Russland kreiert.“

In Russland wurden bereits 3,9 Millionen Mir-Karten ausgestellt. Sie gehören zu einem Zahlungssystem, das der russischen Nationalbank angehört, berichtete RT.

Trump nannte Sanktionen „klar verfassungswidrig“

Am 2. August hatte US-Präsident Donald Trump ein Dokument über neue Sanktionen gegen Russland unterschrieben, da sein Veto gegenüber dem Senat aussichtslos gewesen wäre. Trotzdem bezeichnete Trump den Beschluss der beiden Kammern des US-Kongresses als „klar verfassungswidrig“. Indem es „die Flexibilität der Exekutive“ einschränke, erschwere das Gesetz es der Regierung, „gute Deals“ abzuschließen. Dies werde „China, Russland und Nordkorea“ viel enger zusammenbringen, warnte Trump. Die Unterzeichnung des Gesetzes begründete er damit, dass es ihm um die „nationale Einheit“ gehe.

Die Sanktionen waren verschärft worden, um Russlands mutmaßliche Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf zu bestrafen. (rf)

Siehe auch:

Währungskrieg zwischen Dollar und Putins neuer Gold-Währung: Was Westmedien verschweigen



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