Beratungen über „Drohnenwall“
„Drohnenwall“: Bundeswehr unterstützt Dänemark beim Schutz des EU-Gipfels
Am 1. Oktober richtet Dänemark einen informellen Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen aus – und bittet um Unterstützung bei der Absicherung. Die Bundeswehr wird vor Ort sein.

Drohnen im Visier: Bei der Bundeswehrübung „Red Storm Bravo“ in Hamburg zeigt ein Soldat eine Waffe zur Drohnenabwehr.
Foto: Marcus Golejewski/dpa
Die Bundeswehr wird nach eigenen Angaben bei der Absicherung eines informellen Treffens der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen unterstützen.
Dänemark habe „verschiedene Nationen, darunter auch Deutschland“ um Unterstützung gebeten, teilte die Bundeswehr mit. Dem werde die Bundeswehr nachkommen. Hintergrund sind demnach die Vorfälle von nicht identifizierten Drohnen, die in Dänemark im Umfeld ziviler und militärischer Infrastruktur gesichtet wurden.
Pistorius: Bundeswehr hilft bei Drohnenabwehr
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer entschieden demnach, der dänischen Anfrage zu folgen. Die Bundeswehr werde „vor Ort unterstützen“ und bei der Drohnenabwehr helfen, heißt es in der Erklärung der Bundeswehr weiter.
Der Einsatz unterstreiche die „enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Dänemark sowie die Handlungsfähigkeit und Solidarität europäischer Partner im Umgang mit hybriden Bedrohungen“.
Auch Frankreich hat 35 Soldaten, einen Hubschrauber und Gerät entsandt. „Das Kontingent ist bereits einsatzfähig“, teilte das französische Verteidigungsministerium mit.
Beratungen über „Drohnenwall“
Am 1. Oktober richtet Dänemark als derzeitiger EU-Ratsvorsitzender einen informellen Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen aus, an den sich ein Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft anschließt. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz will zu beiden Treffen in die dänische Hauptstadt fliegen.
In den vergangenen Tagen gab es in Dänemark mehrere Drohnenüberflüge an Flughäfen. In der Nacht zum 25. September wurden unbemannte Flugkörper über den Flughäfen Aalborg, Esbjerg und Sönderborg sowie über dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup entdeckt. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, wer für die Vorfälle verantwortlich ist. Russland weist jegliche Verwicklung zurück.
Die EU will den Aufbau eines Abwehrsystems gegen unbemannte Luftfahrzeuge vorantreiben. Am 26. September berieten Vertreter der acht an Russland oder die Ukraine angrenzenden EU-Mitgliedstaaten sowie Dänemarks und der Ukraine per Videoschaltung über einen „Drohnenwall.“
Russland reagierte auf die Pläne mit scharfer Kritik. Der Aufbau eines „Drohnenwalls“ würde zu einem „Anstieg der militärischen und politischen Spannungen auf unserem Kontinent“ führen, erklärte das Außenministerium in Moskau laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Pläne der EU seien „persönlichen Ambitionen und politischen Spielchen der regierenden EU-Eliten“ geschuldet. (afp/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.







