Mädchen aus Österreich wollten sich den Dschihadisten anschließen – festgenommen

Titelbild
Protest in Berlin gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat.Foto: Carsten Koall/Getty Images
Epoch Times12. Januar 2015

Zwei Mädchen, 16 und 17 Jahre alt, sind am Samstag in Österreich in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich festgenommen worden. Sie sollen sich als "Ehegattinnen für IS-Kämpfer" angeboten haben und sollen sich der Terrororganisation IS "Islamischer Staat" anschließen wollen.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg sagte: „Sie haben auch ein Heiratsversprechen abgegeben“ und sich als „Ehegattinnen für IS-Kämpfer angeboten“. Es werden derzeit keine weiteren Informationen freigegeben, „um die Ermittlungen nicht zu gefährden“.

Laut Informationen der Austria Presse Agentur wurde in Oberösterreich die 17-jährige gebürtige Bosnierin festgenommen, in Salzburg wurde ein 16-Jähriges, aus Tschetschenien stammende Mädchen, verhaftet. Die jüngere soll mit Dschihadisten in Syrien in Kontakt gestanden sein. Sie war Ende Dezember in Rumänien bei einer Zugkontrolle gestoppt worden, als sie auf dem Weg nach Syrien war. Die rumänischen Behörden schickten sie zurück nach Österreich. 

Die österreichische Tageszeitung Falter meint, es sei ein neues Phänomen, das sich in Österreich – und in ganz Europa – zeigt. Die modernen Dschihadisten sind nicht mehr nur Männer arabischer Abstammung, die im Verborgenen Terroranschläge planen. Vielmehr handelt es sich inzwischen oft um Teenager verschiedenster Provenienz, die auf Social-Media-Plattformen und unter Gleichaltrigen radikalisiert werden. In dieser Szene spielen nicht nur Konvertiten eine wichtige Rolle, sondern immer öfter auch sehr junge Frauen: "Musliminnen werden dazu aufgefordert, die Kämpfer des Dschihad zu unterstützen. Den Frauen könnte im Bürgerkriegsgebiet, was die wenigsten zuvor ahnen, die sexuelle Ausbeutung blühen, der sogenannte „Dschihad al-Nikah“."

Die Rekrutierung junger Menschen erfolgt unter anderem im öffentlichen Raum. Das erzählen zwei Aussteigerinnen aus Wien und Niederösterreich, beide 16, sowie ein 20-Jähriger der die Szene kennt, dem Falter. Laut ihren Aussagen soll die Clique der Dschihad-Sympathisanten in Österreich klein und aggressiv sein; nur einige Dutzend Personen würden darüber wissen.

Die muslimische Glaubensgemeinschaft in Österreich – wie auch in anderen europäischen Ländern – sei weitgehend machtlos, was die Eindämmung der Gefahr betrifft. Denn bei den Leitfiguren handelt es sich nicht selten um radikalisierte Konvertiten oder um andere Außenseiter, die nicht in der muslimischen Gemeinde verankert sind. Außerdem besteht ein wesentliches Element der Rekrutierung von Jugendlichen durch Extremisten darin, sie von anderen Muslimen zu isolieren. „Die Anwerber argumentieren, dass die Muslime in Österreich vom Glauben abgefallen seien“, erzählt eine der beiden Aussteigerinnen aus der Szene. „Ihnen wird vorgeworfen, dass sie sich an die österreichische Gesellschaft anbiedern und den Islam nicht richtig leben. Das sei nur in Syrien möglich“, berichtet der Falter. (kr)



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