Duda bekräftigt Polens Forderung nach deutschen Reparationszahlungen

Reparationen seien „eine Frage von Verantwortung und Moral. Der Krieg, über den wir heute sprechen, hat in Polen gewaltige Schäden verursacht“, sagte Polens Präsident Andrzej Duda.
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Der polnische Präsident Andrzej Duda bekräftigt Forderung nach deutschen Reparationszahlungen.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times31. August 2019

Kurz vor den Gedenkfeiern zum Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren hat der polnische Präsident Andrzej Duda die Forderungen seines Landes nach deutschen Reparationszahlungen bekräftigt.

Eine solche Entschädigung sei „eine Frage von Verantwortung und Moral“, sagte Duda der „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe). „Der Krieg, über den wir heute sprechen, hat in Polen gewaltige Schäden verursacht.“ Das polnische Parlament werde dafür „eine Rechnung vorlegen“.

2017 war in Polen eine Parlamentskommission zu dem Thema eingesetzt worden, die in Kürze ihren Abschlussbericht vorlegen will. „Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden“, sagte Duda.

Kriegsfolgen für Polen

Duda erinnerte an die verheerenden Kriegsfolgen für Polen. „Fast sechs Millionen polnischer Bürger wurden ermordet, unsere Städte in Trümmern, unsere Hauptstadt komplett zerstört“, sagte der Präsident.

„Der Großteil waren unschuldige Zivilisten, ermordet bei Razzien, Mordaktionen, in Ghettos und Konzentrationslagern. Wir vergessen das nicht: Rund die Hälfte der polnischen Opfer, drei Millionen, waren Juden, brutal ausgelöscht durch Hitlers Rassenwahn!“

„Deutschland und Polen haben sich ausgesöhnt“ – Geschichte wird jedoch nicht vergessen

Duda betonte dennoch das gute Verhältnis zwischen Polen und Deutschland, das heute „ein Vorbild für die Völker dieser Welt“ sei. „Wir haben die Geschichte niemals vergessen. Aber Deutschland und Polen haben sich ausgesöhnt, ganz und gar.“

Duda empfängt am Sonntagmorgen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einer Gedenkfeier in der am 1. September 1939 von der deutschen Luftwaffe zerbombten Kleinstadt Wielun, anschießend nehmen beide an einer zentralen Zeremonie in Warschau teil. Der Angriff in Wielun sei ein „Zivilisationsbruch“ gewesen, sagte Duda.

„Die Stadt schlief, als der Überfall begann und deutsche Bomber über sie herfielen. Zivilisten wurden zu Tausenden in ihren Betten, im Krankenhaus ermordet.“ Er sei er dem Bundespräsidenten „sehr dankbar, dass wir diesen symbolträchtigen Ort gemeinsam besuchen“. (afp)



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