Dutzende Corona-Fälle am Touristenziel Wolfgangsee in Österreich

In Österreich wächst die Angst vor einem neuen Corona-Infektionsherd: Im auch bei deutschen Urlaubern beliebten St. Wolfgang wurden bis Samstagabend in mehreren Tourismusbetrieben 44 Infektionsfälle bestätigt.
Titelbild
Blick auf St. Wolfgang am Wolfgangsee (Österreich).Foto: iStock
Epoch Times26. Juli 2020

In Österreich wächst die Angst vor einem neuen Corona-Infektionsherd: Im auch bei deutschen Urlaubern beliebten St. Wolfgang wurden bis Samstagabend in mehreren Tourismusbetrieben 44 Infektionsfälle bestätigt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Behörden des Bundeslands Oberösterreich berichtete. Bei den Infizierten handele es sich überwiegend um Mitarbeiter der Tourismusbranche, bislang sei nur ein Urlauber betroffen.

Die Behörden hatten in dem Ort am Wolfgangsee im oberösterreichischen Salzkammergut im Laufe des Samstags 628 Abstriche genommen. Getestet wurden Mitarbeiter von Tourismus-Betrieben, Gäste und Einheimische. Bis Samstagabend wurden 258 Tests ausgewertet. Die restlichen Testergebnisse sollten im Laufe des Sonntags vorliegen. Von Infektionen betroffen sind laut APA sieben Hotels, eine Pizzeria und zwei Bars in St. Wolfgang.

Behörden: Infektionen gehen vor allem auf Praktikanten zurück

Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektionen vor allem auf Praktikanten zurückgehen. „Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern“, sagte der Chef der Tourismus-Gesellschaft Wolfgangsee, Hans Wieser, der APA. Die Praktikanten trafen sich demnach auch in ihrer Freizeit, unter anderem in den beiden Bars, die inzwischen geschlossen wurden.

Für Gäste bestehe nur ein geringes Restrisiko für eine Ansteckung, da die Praktikanten alle einen Mund-Nasen-Schutz bei der Arbeit getragen hätten, sagte der Bezirkshauptmann von Gmunden, Alois Lanz, der APA. Wieser zufolge trafen bereits die ersten Stornierungen von Gästen ein. Eine konkrete Zahl nannte er APA nicht, es sei aber nicht dramatisch, erklärte der Tourismus-Chef.

Das Hotel „Schwarzes Rössl“ in St. Wolfgang am Wolfgangsee (Österreich). Foto: iStock

Der Fall weckt Erinnerungen an den Corona-Ausbruch im österreichischen Wintersportort Ischgl, der im März ein Hotspot für Corona-Infektionen in ganz Europa gewesen war. In Ischgl hatten sich auch viele Touristen aus Deutschland angesteckt. Der Wolfgangsee ist auch für viele deutsche Touristen ein beliebtes Reiseziel – auch der 2017 verstorbene Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) verbrachte über Jahre hinweg dort regelmäßig seinen Urlaub.

Kritik von der SPÖ an die Regierung

Die österreichische Oppositionspartei SPÖ kritisierte am Sonntag das „chaotische Corona-Management“ der Regierung. Die Koalition aus ÖVP und Grünen habe weismachen wollen, dass Urlaub in Österreich sicher sei. Nun gebe es „nach dem Fanal in Ischgl bereits den zweiten großen Tourismus-Cluster“, zitierte APA SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.

Am Freitag hatten die österreichischen Gesundheitsbehörden wegen der gestiegenen Zahl an Corona-Neuinfektionen wieder eine verschärfte Maskenpflicht eingeführt. Unter anderem in Supermärkten sowie Bank- und Postfilialen muss nun wieder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Eigentlich hatte das Land seine strengen Bestimmungen schon deutlich gelockert, allerdings überschritt am vergangenen Montag die Zahl der mit dem Wuhan-Virus Infizierten in österreichischen Krankenhäusern erstmals seit Ende Mai wieder die Marke von hundert Patienten. (afp)



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