Stausee im Westbalkan könnte bald nach Trump benannt werden

Ein Stausee zwischen dem Kosovo und Serbien könnte bald den Namen von US-Präsident Donald Trump tragen. Der kosovarische Regierungschef Hoti unterstützt einen entsprechenden Vorschlag des US-Diplomaten Grenell - der eigentlich eher als Witz gemeint war.
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Am 12. August 2018 springt ein Mann in den See nahe der Stadt Gjakova im Kosovo (Symbolbild).Foto: ARMEND NIMANI/AFP über Getty Images
Epoch Times27. September 2020

Ein zwischen dem Kosovo und Serbien umstrittener Stausee könnte bald den Namen von US-Präsident Donald Trump tragen: Der kosovarische Ministerpräsident Avdullah Hoti schrieb am Freitag im Onlinedienst Twitter, er befürworte einen Vorschlag des US-Diplomaten Richard Grenell, den See nach Trump zu benennen – als Dank für dessen Vermittlung im Konflikt mit Belgrad.

Auf der kosovarischen Seite des Stausees hing bereits am Donnerstag ein Banner mit der Aufschrift „Trump-See“. Ein Banner auf der serbischen Seite dankte dem US-Präsidenten dafür, „Frieden“ in die Region gebracht zu haben. Die serbische Regierung äußerte sich bislang offiziell nicht zu der möglichen Umbenennung.

Unter der Vermittlung des US-Sondergesandten für Serbien und das Kosovo, Grenell, war kürzlich ein Abkommen zur wirtschaftlichen Annäherung zustande gekommen, das Anfang September im Weißen Haus unterzeichnet wurde. Es sieht auch eine Machbarkeitsstudie über eine „Aufteilung“ des umstrittenen Sees vor, auf den sowohl das Kosovo als auch Serbien Anspruch erheben.

Grenell meinte, er habe ursprünglich einen Witz machen wollen

Grenell sagte unlängst in einer US-Talkshow, sein Vorschlag, den See nach Trump zu benennen, sei ursprünglich ein Witz gewesen. „Es gab diesen unglaublichen Streit über den Namen (des Sees), weshalb ich scherzhaft sagte: ‚Ich werde einfach vom Trump-See sprechen'“, sagte der frühere US-Botschafter in Berlin. Darauf seien der serbische und der kosovarische Regierungschef sofort angesprungen und hätten erklärt, dass sie mit einer solchen Umbenennung einverstanden seien.

Um den Stausee, der im Kosovo Ujman und in Serbien Gasiwode heißt, gibt es seit Jahren Streit. Das 24 Kilometer große Gewässer liegt zu drei Vierteln auf kosovarischem Gebiet und ist ein wichtiges Trinkwasser-Reservoir für rund ein Drittel der kosovarischen Bevölkerung. Auch das Kühlwasser für die kosovarischen Kohlekraftwerke wird zu einem Großteil dem See entnommen. Serbien betrachtet den See dagegen als sein staatliches Eigentum.

Das Kosovo hatte sich 2008 von Serbien losgesagt. Die Regierung in Belgrad erkennt die Unabhängigkeit ihrer früheren Provinz bis heute nicht an. (afp)



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