Einstige Basilika empfängt Muslime: In Hagia Sophia findet erstmals wieder Freitagsgebet statt

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Ein Mann mit einer Gesichtsmaske steht während der Vorbereitungen für das Freitagsgebet in Istanbul am 23. Juli 2020 vor der Hagia Sophia.Foto: OZAN KOSE/AFP via Getty Images
Epoch Times23. Juli 2020

In der Hagia Sophia in Istanbul findet am Freitag erstmals wieder ein Freitagsgebet statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vor knapp zwei Wochen angekündigt, dass die ehemalige byzantinische Kathedrale künftig wieder als Moschee genutzt werden soll. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte zuvor den seit 1935 bestehenden Museumsstatus des Bauwerks aufgehoben, das Touristen aus aller Welt anzieht.

Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet und war über Jahrhunderte die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und eine der wichtigsten Kirchen der Christenheit. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde sie in eine Moschee umgewandelt. Nach der türkischen Republikgründung wurde sie zum Museum erklärt. Erdogans Entscheidung, den Kuppelbau wieder für muslimische Gebete zu öffnen, sorgte international für Kritik.

Kritik der Evangelischen Kirsche

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee als „rückwärtsgewandten Schritt“ kritisiert, der den christlich-islamischen Beziehungen weltweit großen Schaden zufüge.

In einer Erklärung schrieb der Vorsitzende der Evangelischen Mittelost-Kommission, Marcus Dröge, wenn die Hagia Sophia zu einer Moschee umgewidmet werde, werde das bisher als Symbol des friedlichen Zusammenlebens geltende Kulturerbe „zu einem Zeichen der Konfrontation gemacht“.

Dröge erklärte, „das würde einen herben Rückschlag im christlich-muslimischen Dialog markieren.“ Die deutschen Protestanten stellten sich deshalb mit den Christen des Nahen Ostens entschieden gegen dieses Vorhaben.

Am 24. Juli soll dort das erste muslimische Gebet stattfinden. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte zuvor den seit 1935 bestehenden Museumsstatus des Gebäudes aufgehoben. (afp/sua)



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