Eklat bei „Gelbwesten“-Treffen mit Frankreichs Premier Philippe

Einer der beiden eingeladenen Aktivisten brach das Gespräch am Freitag nach kurzer Zeit ab. Die Franzosen sollten das Gespräch live mitverfolgen können, Philippe sah das anders.
Titelbild
Der französische Regierungschef Édouard Philippe.Foto: Francois Mori/AP/dpa
Epoch Times30. November 2018

Bei einem Treffen der sogenannten „Gelbwesten“ mit Frankreichs Premierminister Edouard Philippe ist es zu einem Eklat gekommen: Einer der beiden eingeladenen Aktivisten brach das Gespräch am Freitag nach kurzer Zeit ab. Jason Herbert aus dem achtköpfigen Sprecherrat der Bewegung reagierte damit nach eigenen Angaben auf die wiederholte Weigerung Philippes, das Gespräch live im Fernsehen übertragen zu lassen.

Es gehe ihm um größtmögliche Transparenz, sagte Herbert: „Die Franzosen sollen zuhören“, betonte er. Zugleich kritisierte er, andere „Gelbwesten“ hätten auf ihn massiven Druck ausgeübt, erst gar nicht zu dem Treffen zu gehen. Bei ihnen handele es sich um „Radikale“, die mit physischer und verbaler Gewalt gedroht hätten, betonte Herbert. Ein anderer Vertreter der „Gelbwesten“ diskutierte nach seinen Angaben weiter mit dem Regierungschef.

Für Samstag haben die Aktivisten in den sozialen Netzwerken erneut zu Protesten und Straßenblockaden aufgerufen, unter anderem auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées. Die Regierung fürchtet Ausschreitungen wie am vergangenen Wochenende und hat nach AFP-Informationen rund 5000 Polizisten mobilisiert. Zudem sollen die Zugänge zu den Champs-Elysées und ihren Geschäften streng kontrolliert werden.

Macron stellte am Rande des G20-Gipfels in Argentinien weitere Antworten an die Aktivisten in Aussicht. „Rückzieher“ von seiner Politik werde er jedoch nicht machen, betonte er.

Die „Gelbwesten“ fordern unter anderem Steuersenkungen sowie eine Anhebung von Mindestlohn und Renten. Macron hat bisher zugesagt, die umstrittene Ökosteuer auf Diesel an die Kraftstoffpreise anzupassen, um übermäßige Belastungen abzufedern. Zudem will er die Aktivisten an Regionalkonferenzen beteiligen. (afp)



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