Erdogan bestreitet Entsendung syrischer Islamisten nach Berg-Karabach

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Foto: -/Xinhua/dpa/dpa
Epoch Times14. Oktober 2020

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der Teil der weltweit agierenden Muslimbruderschaft ist, hat den Vorwurf zurückgewiesen, zur Unterstützung Aserbaidschans Kämpfer aus Syrien in die umstrittene Südkaukasus-Region Berg-Karabach verlegt zu haben. „Wir verfolgen keine solche Agenda“, sagte Erdogan mit Blick auf die unter anderem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erhobenen Anschuldigungen am Mittwoch in einer Rede in Ankara.

Die syrischen „Mudschaheddin“ hätten „genug in ihrem eigenen Land zu tun“ und würden es nicht verlassen, sagte Erdogan in der vom Fernsehen übertragenen Rede. Die Türkei unterstützt im syrischen Bürgerkrieg zum Teil islamistische Milizen, die gegen Truppen der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad kämpfen.

Erdogan setzte syrische Islamisten in Libyen ein

Unter anderen Frankreichs Präsident Macron hat der Türkei vorgeworfen, islamistische Kämpfer von Syrien nach Aserbaidschan verlegt zu haben. Macron sprach in diesem Zusammenhang von einer „roten Linie“, die Ankara überschritten habe.

Ein Video auf Twitter soll syrische Söldner (Milizen der syrischen Nationalarmee), zeigen die von Ankara nach Aserbaidschan unterwegs sind, um dort die schiitische aserbaidschanische Armee zu unterstützen.

Sollte Macron Recht behalten, wäre es nicht der erste Einsatz syrischer Kämpfer durch die Türkei. Im Februar bestätigte Erdogan die Präsenz pro-türkischer syrischer Kämpfer in Libyen zur Unterstützung der dortigen Einheitsregierung. Mitglieder der Syrischen Nationalarmee seien ebenso vor Ort wie eine türkische Ausbildungstruppe, sagte Erdogan damals vor Journalisten in Istanbul.

Bericht: 1.400 pro-türkische Söldner aus Syrien nach Aserbaidschan geschickt

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in den vergangenen zwei Wochen mehr als 1.400 pro-türkische Söldner aus Syrien nach Aserbaidschan geschickt. Mehr als hundert von ihnen wurden demnach getötet.

Der seit Jahrzehnten andauernde Berg-Karabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan war Ende September nach einer Phase relativer Ruhe Ende September wieder voll entbrannt. Seit Beginn der Gefechte wurden bereits hunderte Menschen getötet, darunter auch dutzende Zivilisten. Armenien wirft der Türkei vor, die aserbaidschanischen Streitkräfte militärisch zu unterstützen. (afp/er)



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