Erster Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas seit zehn Jahren möglich

Indirekte Gespräche Israels mit der Hamas, könnten nach jahrelangem Stillstand zu einem Gefangenenaustausch führen. Russland, Ägypten und Deutschland vermitteln seit langen zwischen Israel und der Hamas.
Titelbild
Die Hamas hat einen militärischen und einen politischen Arm.Foto: SAID KHATIB/AFP via Getty Images
Epoch Times10. Mai 2020

Es zeichnen sich Fortschritte bei indirekten Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ab. Wie aus hochrangigen Kreisen der im Gazastreifen regierenden Gruppierung verlautete, ist die Hamas bereit, im Gegenzug für die Freilassung von mehreren alten und kranken Palästinensern aus israelischer Haft Informationen über israelische Vermisste zu liefern.

Für eine Freilassung von zwei vermutlich psychisch kranken Israelis und die Überführung der Leichen zweier 2014 getöteten Soldaten fordert die Hamas aber dutzende Freilassungen, darunter auch von zu langjährigen Haftstrafen verurteilten Palästinensern. Mehr als 5000 Palästinenser sitzen in israelischen Gefängnissen, der heutige Hamas-Chef Jahia Sinwar kam selbst bei dem bislang letzten Gefangenenaustausch 2011 frei. Damals wurden rund tausend Palästinenser im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen.

Sinwar hatte sich Anfang April angesichts der Corona-Krise besorgt über die Lage in israelischen Gefängnissen gezeigt und sich zu Verhandlungen bereiterklärt. Auch Israel hat nach Angaben von Beobachtern ein Interesse daran, Platz in seinen Gefängnissen zu schaffen.

Keine offizielle Bestätigung von Israel

Israel hat die indirekten Verhandlungen mit der Hamas, die sie als Terrororganisation betrachtet, nicht bestätigt, Medienberichten zufolge nähern sie sich aber einer Vereinbarung. Demnach vermitteln Ägypten, Deutschland und Russland zwischen den beiden Parteien.

Da nach gut einjähriger Regierungskrise in Israel der moderate Ex-Armeechef Benny Gantz am 13. Mai den Hardliner Naftali Bennett als Verteidigungsminister in einer Regierung der nationalen Einheit ersetzt, sehen Beobachter wie Kobi Michael vom israelischen Institut für nationale Sicherheitsfragen gute Chancen für eine Einigung. (afp/al)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion