Corona-Krise: EU warnt vor höheren Asylzahlen und Wiedererstarken des IS

Die EU-Asylbehörde Easo warnt, dass die Terrorvereinigung "Islamischer Staat" (IS) sich in der Corona-Krise neu formieren könnte. Dies könnte wiederum zu einem Anstieg von Flüchtlingszahlen führen.
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Eine Asylsuchende wartet darauf, vom Hafen von Mitilini mit einer Fähre nach Athen zu gelangen.Foto: Socrates Baltagiannis/dpa
Epoch Times12. Mai 2020

Die EU-Asylbehörde Easo hat vor einem Anstieg der Flüchtlingszahlen durch ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS in Syrien und im Irak wegen der Corona-Krise gewarnt.

Die Aussetzung der Operationen der globalen Koalition gegen die Miliz wegen der Pandemie habe „ein Machtvakuum hinterlassen, das der IS zu nutzen versucht“, erklärte die Behörde am Dienstag. Zusammen mit einer Ausbreitung von Covid-19 in der Region könne dies „mittelfristig zu einem Anstieg der asylbezogenen Migration führen“.

„Da der IS in sich geschlossen ist und in abgelegenen Verstecken lebt, ist er bereits sozial isoliert und gut auf Abriegelungen vorbereitet“, erklärte Easo in einem Sonderbericht zu der Pandemie. Die örtlichen Regierungstruppen seien dagegen „schlecht ausgerüstet“ und derzeit „durch Katastrophenhilfe und die Durchsetzung landesweiter Ausgangssperren abgelenkt“.

Gefahr der Neuformierung des Islamischen Staats

Dies könne dazu führen, dass sich der IS neu formiere und und wieder „aktiver in weiten Teilen der Region“ werde, erklärte Easo. Die Behörde verwies darauf, dass nach Schätzungen derzeit noch rund 30.000 IS-Kämpfer an der Grenze zwischen Syrien und dem Irak aktiv seien.

Generell hält Easo einen mittelfristigen Anstieg von Asylanträgen in Europa durch die Ausbreitung von Covid-19 in ärmeren Ländern für möglich.

Die Hauptherkunftsländer für Asylbewerber in Europa hätten weniger Krankenhausbetten und Ärzte pro Kopf zur Verfügung, um Ausbrüche zu bekämpfen. Zusammen mit fehlendem Zugang zu Hygieneeinrichtungen und überfüllten Wohnungen könne dies die Corona-Auswirkungen verstärken und „zukünftige Asyltrends beeinflussen“.

Nur noch die Hälfte der Asylanträge nach Corona-Beschränkungen

Easo hatte Ende April mitgeteilt, dass die Asylanträge in der EU im März wegen der Corona-Krise fast um die Hälfte gefallen seien. Die Behörde führte dies auf die Eindämmungsmaßnahmen der nationalen Behörden gegen das Virus zurück, die neben Einreisebeschränkungen auch die Arbeit von Asylbehörden bei der Bearbeitung von Anträgen beeinträchtigt hätten.

Der Umfang und die Art der nationalen Notfallmaßnahmen gegen die Corona-Krise seien „ein starker Indikator für das Ausmaß des Rückgangs der Anträge“, erklärte die Behörde am Dienstag. „Mit anderen Worten: Die Länder, die im März die meisten Notfallmaßnahmen eingeführt haben, hatten auch den größten Rückgang der Anträge.“ (afp)



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