EU will 3,5 Millionen Euro für Migranten in Bosnien bereitstellen

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Ein Migrantenlager in der Nähe von Lipa, Bosnien, ist am 23. Dezember 2020 abgebrannt.Foto: STR/AFP via Getty Images
Epoch Times4. Januar 2021

Die Europäische Union (EU) hat finanzielle Hilfe für hunderte Migranten im Nordwesten Bosniens in Aussicht gestellt, die durch den Brand ihres Lagers obdachlos geworden sind.

Der Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte am Sonntag (3. Januar) an, dass die EU bereit sei, zusätzliche 3,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe an Bosnien zu zahlen. Gleichzeitig forderte er das Land auf, ein neues Migrantenlager für die derzeit obdachlosen Menschen zu errichten.

Das ehemalige Migrantenlager nahe der Gemeinde Lipa war am 23. Dezember durch einen Großbrand zerstört worden. Seitdem gelang es der bosnischen Regierung nicht, eine neue Unterkunft für die Migranten bereitzustellen.

Borrell warnte, dass rund 900 Menschen immer noch auf dem Gelände des zerstörten Lagers Wind und Wetter ausgesetzt seien und 800 weitere in der Region ohne Obdach seien. „Winterfeste Unterkünfte sind eine Voraussetzung für menschenwürdige Lebensbedingungen, die jederzeit gewährleistet sein müssen“, betonte er.

Die Infrastruktur des Lagers war bei dem Brand am 23. Dezember vollständig von den Flammen vernichtet worden. Die Polizei geht davon aus, dass ehemalige Bewohner das Lager anzündeten, um gegen eine Entscheidung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu protestieren.

Die Helfer der IOM hatten sich einen Tag vor Heiligabend aus dem Lager zurückgezogen, da es nicht ausreichend mit Strom, Wasser und Heizwärme versorgt wurde. Das Camp in Lipa war im April als provisorische Unterkunft eingerichtet worden.

Die EU-Kommission und die IOM fordern die Wiedereröffnung eines Migrantenlagers in einer verlassenen Fabrik in Bihac, doch die örtlichen Behörden haben sich dagegen entschieden.

Vergangene Woche hatten die Behörden versucht, die Migranten mit Bussen in eine ehemalige Kaserne im Süden des Landes zu bringen. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Protest bosnischer Anwohner. (afp/sza)



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