Europäische Investitionsbank wirbt bei EU-Mitgliedstaaten um mehr Eigenkapital

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Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, spricht in Brüssel auf einer Pressekonferenz.Foto: EMMANUEL DUNAND/AFP über Getty Images
Epoch Times27. September 2020

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wirbt um zusätzliches Eigenkapital von den EU-Mitgliedsstaaten, um ihre Investitionen in den Klimaschutz in Europa zu verstärken. Wenn die Bank ihre Klimaschutz-Investitionen nochmals „deutlich ausweiten“ solle, „müssten uns unsere Anteilseigner, die 27 EU-Mitgliedsstaaten, eine Kapitalerhöhung gewähren“, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Die EIB könnte ihre Ziele im Bereich Klimaschutz mit der bisherigen Kapitalausstattung erreichen.

„Aber, um es kurz zu machen: Sollte es gewünscht sein, dass die Bank mehr macht, dann brauchen wir zusätzliches Eigenkapital“, sagte Hoyer. Er verwies darauf, dass die EIB mit knapp 250 Milliarden Euro Eigenkapital, einem exzellenten Rating und dem Vertrauen der Kapitalmärkte ausgestattet sei. „Das würden wir ungern gefährden, indem wir unser Hebelverhältnis zwischen Eigenkapital und Krediten von 2,5 ändern.“

Bis 2030 eine Billion Euro für Klima- und Umweltschutz

Die EIB hatte im November 2019 angekündigt, bis 2030 eine Billion Euro für Klima- und Umweltschutz zu mobilisieren. Zu einer strikteren Klimaschutzpolitik, wie sie jüngst EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt hatte, sagte Hoyer: „Ich persönlich halte es für richtig, dass wir ambitionierter sind. Abzuwarten bleibt, was die Mitgliedsstaaten dazu sagen.“

Die EIB ist bereit, außerhalb Europas den Aufbau von Wasserstoff-Erzeugung zu finanzieren, damit die grüne Energie in die EU importiert werden kann. „Europa wird Wasserstoff-Infrastruktur jenseits der EU in erheblichen Teilen finanzieren müssen, zum eigenen Vorteil. Es ist eine Win-win-Situation, wenn es uns gelingt, Wasserstoff tatsächlich so einzusetzen, wie wir uns das erträumen“, sagte Hoyer dem „Tagesspiegel“.

Allerdings müsse bei der Transformation zu einer klimaschonenden Wirtschaft auch darauf geachtet werden, die sozialen Härten dieses Umbaus abzufedern: „Der letzte Bergmann, der in Schlesien aus dem Pütt steigt, wird nicht zwei Jahre später Chef eines digitalen Start-ups werden. Da sind Übergangshilfen notwendig, bei denen wir uns auch engagieren müssen“, so der EIB-Präsident. (dts)



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