Kolumbien: Ex-Guerillero Petro zieht in Präsidentenpalast ein

Erstmals in der Geschichte Kolumbiens wird ein Linker regieren. Progressive Ideen waren wegen der Gewalt der Guerilla im Bürgerkrieg lange diskreditiert - jetzt muss der Ex-Rebell liefern.
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Präsident Gustavo Petro spricht nach seiner Vereidigung am 7. August 2022.Foto: Guillermo Legaria/Getty Images
Epoch Times8. August 2022

Der linke Ex-Guerillero Gustavo Petro ist als neuer kolumbianischer Präsident im Amt. Er legte auf der Plaza Bolívar im Zentrum der Hauptstadt Bogotá seinen Amtseid ab. Petro hatte sich in der Stichwahl im Juni gegen den Immobilienunternehmer Rodolfo Hernández durchgesetzt.

Er ist der erste linke Präsident Kolumbiens. Petro folgt im Präsidentenamt auf den Konservativen Iván Duque, der nicht noch einmal antreten durfte. Der neue Staatschef war früher Mitglied der Guerilla-Gruppe „M-19“.

Große Herausforderungen

In seinem neuen Amt will Petro die Beziehungen zu Venezuela normalisieren und die Grenzen zu dem Nachbarland wieder öffnen. Zudem will er den vor sechs Jahren geschlossenen Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation Farc konsequent umsetzen und auch mit den anderen bewaffneten Gruppen des Landes Gespräche aufnehmen.

Im Kampf gegen die Drogenkriminalität will Petro auch andere Wege einschlagen. Bislang war Kolumbien im sogenannten Krieg gegen die Drogen der engste Verbündete der USA in Südamerika und erhielt Millionen US-Dollar für Polizei und Militär.

Zudem kündigte der Ex-Guerillero an, die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen zu bremsen. Das könnte auch Folgen für Deutschland haben, das wegen der Sanktionen gegen Russland künftig mehr Kohle aus Kolumbien importieren will. (dts/dpa/red)



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